Das DRK muss die Rettungswache im Bellingweg bis Ende des Monats verlassen. Foto: Uli Nagel - Uli Nagel

Das Deutsche Rote Kreuz muss die Rettungswache im Bellingweg bis Ende des Monats verlassen. Eine Interimsversorgung gibt es, bis der Neubau beim Krankenhaus Bad Cannstatt erstellt ist.

Bad CannstattSeit vergangener Woche steht der größte Stuttgarter Stadtbezirk ohne eigene DRK-Rettungswache da. Die Einrichtung im Bellingweg am Neckarpark muss aufgrund der dortigen baulichen Umstrukturierungen weichen. Und der eigentliche Ersatzstandort auf einem Mitarbeiter-Parkplatz beim Krankenhaus Bad Cannstatt (KBC) gegenüber des Mehrgenerationenhauses und neben dem Zollfahndungsamtes ist längst nicht soweit. Er sollte eigentlich in diesem Jahr fertig gebaut werden. Ralph Schuster, Leiter des Geschäftsbereichs Rettungswache beim DRK, gibt allerdings Entwarnung. Eine Unterversorgung der Cannstatter Bevölkerung wird es nicht geben. Die Rettungswagen und das Personal wird in der Überbrückungsphase auf die Rettungswachen 1 (Neckarstraße) und 2 (beim Robert-Bosch-Krankenhaus in der Auerbachstraße) verteilt.

„Auch ohne feste Rettungswache wird immer ein Rettungswagen in Bad Cannstatt stationiert sein“, beruhigt Schuster. Dieser werde am KBC seinen Platz haben. Und sollte dieser zu einem Einsatz gerufen werden, werde sofort ein anderer dorthin geschickt. Dies sei die Aufgabe einer integrierten Rettungsleitstelle. Der Planungsauftrag jedes Rettungswachenstandorts ist es, von dort in 15 Minuten an einem beliebigen Punkt in der Stadt zu sein. Generell ist der weit überwiegende Teil der Rettungswagen im gesamten Stuttgarter Stadtgebiet immer in Folgeeinsätzen unterwegs, etwa auf der Rückfahrt von einem Krankenhaus, an dem sie einen Patienten abgeliefert haben.

Die Verzögerung beim Bau des neuen Standortes ist auf die Schwierigkeiten bei den baurechtlichen Genehmigungsverfahren zurückzuführen. Doch jetzt gibt es Entwarnung. „Wir haben endlich die Genehmigung für den Bau des Ersatzstandortes auf dem Mitarbeiter-Parkplatz des KBC. Allerdings fehlt nun noch die Genehmigung für den Bau von Ersatzparkflächen für die Krankenhaus-Belegschaft. Diese erwarten wir aber tagtäglich.“ Der neue DRK-Standort ist Teil umfangreicher Baumaßnahmen rund um das KBC.

Die neue Wache wird als eingeschossiger Funktionsbau auf einer Baufläche von knapp 840 Quadratmetern entstehen. Er bietet Platz für die insgesamt drei Rettungsfahrzeuge samt Werkstatt und Waschanlage, sowie Räume für die Mitarbeiter. Die Gesamtnutzfläche beträgt rund 530 Quadratmeter, wobei die künftige Rettungswache 3 auch als Ausbildungsstandort vorgesehen ist und entsprechende Räumlichkeiten benötigt. Laut dem Dutschen roten Kreuz kostet das Bauvorhaben rund zwei Millionen Euro. Mit erheblichen Lärmbelästigungen – immerhin befindet sich das Anna-Haag-Mehrgenerationehuas direkt gegenüber, sei nicht zu rechnen. Die Zu- und Abfahrt erfolgt über die Martha-Schmidtmann-Straße und den kleinen Kreisverkehr.