Der preisgekrönte Produzent Henk van der Meijden und Tochter Elisa freuen sich über den erfolgreichen Weltweihnachtscircus. Foto: Schumacher - Schumacher

Der Weltweihnachtscircus ist gestern zu Ende gegangen. Die Veranstalter konnten sich wieder über mehr als 100 000 Besucher freuen und zeigten sich in ihrer Bilanz sehr zufrieden.

Bad Cannstatt Gestern ist die 26. Saison des Weltweihnachtscircus zu Ende gegangen. Wieder sind mehr als 100 000 Besucher in den Zirkus gekommen. Auch das völlig neue Programm hat die Besucher begeistert, sind sich die Veranstalter sicher. Wie Arnulf Woock vom örtlichen Veranstalter Music Circus erklärt, ist auch der frisch preisgekrönte Produzent des Zirkus, Henk van der Meijden mit seiner Tochter Elisa, sehr zufrieden sowohl mit der Zahl der Besucher und wie gut das neue Programm aufgenommen wurde. Und dies insbesondere auch, weil es sich deutlich unterschieden hat von den bisherigen Aufführungen. „Die Resonanz war sehr positiv“, so Woock. So sei der Besucherstrom ungebremst und die Begeisterung der Zuschauer. Auch Zirkusmanagerin Hetty Vermeulen äußerte sich sehr zufrieden mit dem diesjährigen Verlauf.

In der 26. Saison waren erstmals keine Wildtiere in der Manege zu sehen. In Stuttgart tritt dieses Frühjahr ein Wildtierverbot für Zirkusse in Kraft. Der Weltweihnachtscircus hatte sein Programm anders ausgerichtet: Henk van der Meijden hatte den Russischen Royal Circus von Gia Eradze aus Moskau integriert, welcher mit seinen Gruppen für neue Aspekte gesorgt hat: So gab es mehr tänzerische Einlagen mit bunter russischer Folklore, viel Romantik, Theaterhaftes und Weihnachtszauber, aber auch neue Rekorde und fantasievolle, aufwändig gestaltete Nummern. Seinen 15. Weltrekord holte der Jongleur Michael Ferreri in Stuttgart mit der gleichzeitigen Jonglage von zehn Bällen.

Zu den Lieblingsnummern des Publikums zählte laut Veranstalter die Motorrad-Nummer mit dem neuen Weltrekord: Zehn Motorradfahrer aus Kolumbien fahren zugleich in einer geschlossenen riesigen Metallkugel, dem „Globe of Death“. Auch die Luftakrobatik von Anastasia Makeeva und Laura Miller gehörte zu den gefeierten Nummern, die spritzig in einem Wasserbecken endet. Ebenso begeisterten die wilden Kosakinnen mit ihrer halsbrecherischen Reiterei. Einen Weltrekord bildete der fliegende Kleiderwechsel mit den sechs riesigen glanzvoll gestalteten Fabergé-Eiern von Gia Eradze. Auch Joszef Richter mit seinen Pferden und der Akrobatik gehörte zudem zu den herausragenden Nummern, wie Woock feststellte.

Pferde spielten dieses Mal als einzige Tiere eine besondere Rolle: Denn es wurde an die 250 Jahre Zirkusgeschichte erinnert, den Erfinder des modernen Zirkus, Philip Astley, der schon damals mit Pferden auftrat. Das Publikum im Weltweihnachtscircus war erneut international: Die Besucher kamen auch wieder aus den angrenzenden Ländern, unter anderem aus Österreich, der Schweiz und Frankreich.

Apropos international: Einige Artisten dürfen im Anschluss an den Weltweihnachtscircus nach Monte Carlo zum Internationalen Circusfestival reisen: die Artisten des Royal Circus, die Tänzer, die Fabergé-Eier, aber auch die Kosakinnen und die Schleuderbrett-Artisten Filinov auf eine Auszeichnung hoffen. Eine besondere Ehre und Freude wurde dem Produzenten des Weltweihnachtscircus, Henk van der Meijden, zuteil. Er bekam auf dem Cannstatter Wasen von Bernhard Paul den Prix Roncalli überreicht. Paul hat auch das aktuelle Zirkusprogramm angeschaut: „Er hat erklärt, was hier gezeigt wird, gibt es in der Qualität nirgends zu sehen“, so Woock. Der nächste Weltweihnachtscircus ist in Vorbereitung: Die Premiere findet am 5. Dezember statt.