Mehr als zehn Zentimeter beträgt der Höhenunterschied zwischen Bahnsteig und Stadtbahn an der Haltestelle Wasen der Linie U 19. Die SSB gibt zu, das ist zu viel. Foto: Rehberger Quelle: Unbekannt

(ede) - Seit Oktober verkehrt die Stadtbahnlinie U 19 im Regelbetrieb zwischen Neugereut und Neckarpark - mit Haltestelle am Cannstatter Wasen. Das war von Anwohnern und Gemeinderat gewünscht worden. Jetzt gibt es Kritik. Beim Ausstieg ist die Kluft zwischen Stadtbahn und Bahnsteig zu hoch. Die Stuttgarter Straßenbahn AG (SSB) weiß Bescheid und will nachbessern.

Beim Testbetrieb für die U 19 wurde der Wasen als Haltepunkt noch ausgespart. Was bei den Anwohnern des Veielbrunnengebietes für Unmut sorgte und auch im Gemeinderat moniert wurde. Die Aussteige- und Gleiswechselmodalitäten wurden zwischenzeitlich gelöst. Seit Regelbetrieb im Oktober hält die U 19 täglich am Cannstatter Wasen. So weit so gut. Doch nicht alle Fahrgäste sind damit zufrieden. Denn Rollstuhlfahrer monieren den zu hohen Abstand zwischen Bahn und Bahnsteig. Mehr als zehn Zentimeter wird kritisiert. Das sei eindeutig zu viel.

Das gibt die SSB zu. Bei neuen Haltestellen sind es fünf bis sechs Zentimeter, bei alten bis zu zehn. „Am Wasen ist den Zentimeterunterschied höher als wünschenswert“, bestätigt SSB-Sprecherin Birte Schaper. „Die genaue Ursache ist jedoch noch unklar.“ Es liege wohl am Zusammenspiel zwischen Schiene und Radreifen. Ist der genaue Grund für die Diskrepanz beim Ein- und Aussteigen gefunden, soll Abhilfe geschaffen werden. Wann das sein wird, kann die SSB-Sprecherin jedoch noch nicht sagen. Eine schnelle Lösung und rasche Abhilfe seien daher nicht in Sicht. Gewünscht sei es in jedem Fall. Solange sind Rollstuhlfahrer beim Ein- und Aussteigen bei der Nutzung der U 19 am Haltepunkt Cannstatter Wasen auf Hilfe angewiesen.

Ziel der SSB ist es, barrierefreie Haltestellen und Bahnen vorzuhalten. Das ist noch nicht erreicht. Seit Jahren werden die Haltepunkte sukzessive umgestaltet und auch verlängert. So wie am Wilhelmsplatz. Doch nicht überall ist Barrierefreiheit möglich. Am Ebitzweg beispielsweise haben Rollstuhlfahrer und Rollator-Nutzer Probleme. Ebenso an der Haltestelle Staatsgalerie. Diese wird derzeit aufwendig umgebaut und ist künftig barrierefrei erreichbar. Am Bopser ist laut SSB noch keine Lösung gefunden. Es fehlt an Platz für eine rollstuhlgerechte Rampe.

Die Kritik am Haltepunkt Wasen ist nicht neu. Sie wurde bereits vor einem Jahr an die SSB herangetragen. „Es wurde von einem Fahrgast moniert.“ Die Verbesserung der Situation ist jedoch noch nicht in Aussicht.