Das Thema Verkehrssicherheit ist einer der Brennpunkte: Schülerlotsen helfen seit dem vergangenen Jahr den Kindern über die Steinhaldenstraße. Foto: Archivfotos: Frey - Archivfotos: Frey

Die Siedlergemeinschaft Steinhaldenfeld sieht sich in einem Umbruch. Wichtige Themen müssen umgesetzt werden: Die Sanierung der Turnhalle, mehr Verkehrssicherheit und die geplante Nachverdichtung, um dringend benötigten Wohnraum zu schaffen.

SteinhaldenfeldWir befinden uns im Umbruch“, betont Günter Roder, der Vorsitzende der Bürger- und Siedlergemeinschaft Steinhaldenfeld. Das heißt wichtige Themen für den Stadtteil sollen in den kommenden Jahren umgesetzt werden oder stehen zur Disposition auf der Agenda. An oberster Stelle steht dabei die seit Jahren angedachte Sanierung der Turn- und Versammlungshalle. Schulbürgermeisterin Isabel Fezer hat nun endlich einen genauen Zeitplan aufgestellt. Der Baubeginn soll im zweiten Quartal 2020 erfolgen, die Investitionen bei 3,6 Millionen Euro liegen. „Es scheint, dass wir nun hoffentlich endlich Planungssicherheit haben“, zeigt sich Roder zufrieden. Denn bislang ist die Küche nicht nutzbar, die Bühnentechnik, der Schiebevorhang, die Elektrik sowie die Strom- und Wasserversorgung bei Außenveranstaltungen nicht gewährleistet. Probleme, mit denen die Schule, der TSV Steinhaldenfeld, die benachbarte Kindertagesstätte und der Musikverein zu kämpfen haben.

Apropos Schule: Ein nach wie vor von der Stadt nicht behobenes Problem ist die Verkehrssicherheit der Kinder auf dem Übergang der Steinhaldenstraße an der Ecke zur Kolpingstraße. Denn immer wieder rasen Autofahrer an dieser Stelle. Zudem ist die Einsicht an der Kreuzung durch eine halbhohe Hecke direkt neben den Fahrradständern nur sehr schwer bis überhaupt nicht möglich, weiß Roder. Seit November vergangenen Jahres haben sich daher einige Eltern zusammengefunden, um wenigstens morgens als Schülerlotsen die Kinder auf dem Weg in die Schule sicher über die Straße zu geleiten. Denn bislang wurden die Wünsche der Siedlergemeinschaft und des Bezirksbeirats nach Verkehrsspiegeln oder einer Ampel sowie einem generellen Tempolimit von 30 Stundenkilometern nicht gehört.

Ämter lehnen Tempolimit ab

„Die Ämter lehnen dies stets mit dem Verweis auf die gültigen Straßenverkehrsregeln ab“, ärgert sich Roder. Doch nicht jeder Autofahrer hält sich auch an die Vorgaben. Dabei würde eine Geschwindigkeitsbegrenzung auch ein weiteres Problem lösen: Die Lärmbelästigung der Anwohner. Beim Bau der Stadtbahnlinie U 2 wurde die Steinhaldenstraße an exakt gleicher Stelle erneuert, „so konnte auf Lärmschutzwände verzichtet werden“, weiß Roder. Zum Leidwesen der Anwohner, die sich auch wünschen würden, dass die Stadtbahn in der Kurve das Tempo drosselt. Und nicht zuletzt sorgt der zunehmende Pendler-Parkverkehr im Stadtteil für Schwierigkeiten. Oft sei die Schmoller Straße komplett zugeparkt, „bei einem Brand würde die Feuerwehr nicht mehr durchkommen“, warnt der Siedlervorsitzende.

Von dem Traum einer möglichen Wiederbelebung der Nahversorgung hat sich Roder inzwischen verabschiedet. „Ein Lebensmittelgeschäft wird sich wohl nicht mehr ansiedeln.“ Auch das Kiosk am Ladenzentrum, das stets als wichtiger Treffpunkt diente, sei nicht wirtschaftlich zu führen, ist Roder überzeugt. Hingegen laufe der Wochenmarkt als letzte Bastion der Nahversorgung nach wie vor sehr gut.

Dabei sei in absehbarer Zeit mit einer weiteren Zunahme der Bevölkerung zu rechnen, sagt Roder im Hinblick auf die Planungen der Stadt, die Nachverdichtungen weiter voranzutreiben. Die Vorgaben der Stadtverwaltung, das gesamte Stadtgebiet nach Möglichkeiten zu untersuchen, dringend benötigten Wohnraum zu schaffen, werde sicher auch Steinhaldenfeld und somit die Mitglieder der Siedlergemeinschaft betreffen. Denn trotz des hart erkämpften Rechts, die Grundstücke von der Verwaltung erwerben zu können – mit der Verlängerung der Erbpachtzeit bis 2065 und der Möglichkeit des Wechsels in der Verwandtschaft bis zum dritten Grad ist dies nun auch für Leute mit mittlerem Einkommen möglich –, seien immer noch knapp die Hälfte der Areale im städtischen Besitz. Die zunächst in Aussicht gestellte Überplanung der in Frage kommenden Bereiche der Landeshauptstadt bis 2020 könne mit dem nun wachsenden Druck auch bereits schneller umgesetzt werden. „OB Kuhn scheint nun etwas unter Zugzwang zu geraten“, befürchtet Roder. Auch mit Blick auf den dann zuständigen Nachfolger von Michael Föll als Finanzbürgermeister, dem die Liegenschaften zugehören, „haben wir dieses Thema sehr genau auf der Agenda“, verspricht Roder auf einen Umbruch vorbereitet zu sein.