Der Umbau des Kolpinghauses soll im Herbst fertig sein. Foto: IrisFrey - IrisFrey

Sanierungskosten sind auf 20,5 Millionen Euro angestiegen

Bad CannstattDas Kolpinghaus in der Waiblinger Straße steckt noch immer in Bauarbeiten. Widrigkeiten im Projektverlauf haben die Bauarbeiten verzögert und es deshalb auch teurer gemacht. Jetzt sieht Robert Klima, Vorstand der Stuttgarter Kolpinghäuser wieder Licht am Ende des Tunnels: „Unser Bauvorhaben hat sich positiv weiterentwickelt und deutlich Fahrt aufgenommen. Das ist sehr erfreulich aber auch allerhöchste Zeit.“

„Die planerischen und brandschutztechnischen Herausforderungen konnten gelöst werden“, so Klima. Alle erforderlichen Gewerke sind auf der Baustelle tätig und arbeiten an der Fertigstellung. Ein flüssiger Bauablauf ist gewährleistet. Der Innenausbau laufe zügig vorwärts. Die Bewohnerbereiche im 1. bis 4. Obergeschoss werden weitestgehend bis Ende Juli ausgebaut sein, kündigt der Vorstand an. Äußerlich sehe man leider noch nicht viel vom baulichen Fortschritt. Die Fassadenarbeiten hängen im Bauzeitenplan leider hinterher, es sei jedoch mit baldigen Fortschritten zu rechnen. Die Baufertigstellung hängt aktuell vor allem von der Leistungsstärke der beauftragten Gewerke ab.

Die Wiederöffnung sei im Herbst dieses Jahres fest geplant. Die Fertigstellung der Außenanlagen werde voraussichtlich noch etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen, so Klima.

Sehr viel längere Bauzeit

Die deutliche Bauzeitverlängerung und der bauliche Mehraufwand hätten die Kosten weiter in die Höhe getrieben. „Die kalkulierten Gesamtkosten belaufen sich auf rund 20,5 Millionen Euro“, so Klima. Zwischenzeitlich waren gute Nerven erforderlich. Ursprünglich war mit 13 Millionen Euro gerechnet worden, dann waren es 16 Millionen Euro. „Das Projekt musste nachfinanziert werden. Auch die Bundesagentur für Arbeit hat ihre Fördermittel erhöht“, berichtet der Vorstand. „Für die Stuttgarter Kolpinghäuser, ein eingetragener Verein, ist die Sanierung des Wohnheims eine große Belastungsprobe“, sagt Klima. Es sei beruhigend, dass er heute nach vielen Untiefen und Widrigkeiten im Projektverlauf wieder zuversichtlich auf die Baufertigstellung blicken könne. Das Ziel sei nun in greifbarer Nähe. Das Kolping-Jugendwohnen habe eine lange Tradition in Stuttgart und viele Auszubildende und Ausbildungsbetriebe profitieren von den Angeboten der Wohnheime. Die Kernsanierung ist eine finanzielle Mammutaufgabe für den gemeinnützigen Träger. „Die Mühen und die Investition sind es jedoch wert, wenn Auszubildende auch in Zukunft auswärts von Zuhause ein zeitgemäßes Wohnheim und eine tragende Hausgemeinschaft finden“, sagt Klima.

Mit dem Jugendwohnen erfülle der Stuttgarter Kolpinghäuser Verein einen wesentlichen verbandlichen Auftrag des Kolpingwerkes: „Jungen Menschen Heimat geben und Perspektiven eröffnen.“ Um dieses Ziel zu erreichen, ist jede Unterstützung willkommen. „Jede Spende fördert das Bauvorhaben und schafft Wohnraum und Heimat für junge Auszubildende“, so Klima. Viele Verbandsmitglieder und Unterstützer haben für das Bauvorhaben bereits gespendet. Insgesamt sind über 270 000 Euro zusammengekommen. „Dafür sind wir sehr dankbar“, erklärt Klima. Die Unterstützung sei zugleich Verpflichtung für uns das Projekt zu einem guten Abschluss zu bringen.