Silke Bartel freut sich über das Jubiläum: Die Steinhalden Apotheke ist 50 Jahre alt geworden. Seit dem Jahr 2000 hat Bartel die Apotheke von ihrem Vater Hans Conrad übernommen. Foto: Frey Quelle: Unbekannt

(if) - Jetzt gibt es statt Brötchen Medizin. So lautete vor 50 Jahren die Schlagzeile in der Zeitung, als die Steinhalden Apotheke in der Kolpingstraße 96 eröffnete. Ausgezogen war die Bäckerei Stätter und eingezogen war damals das Apotheker-Ehepaar Hans Conrad mit seiner Frau Ute. Am 30. Oktober 1967 war es soweit, dass in den ehemaligen Bäckereiräumen die Steinhalden Apotheke ihre Tür öffnete.

Viele Medikamente wurden ganz oder teilweise selbst hergestellt, erinnert sich Silke Bartel, Tochter der Conrads. Sie hat in der zweiten Generation die Apotheke am 1. April 2000 übernommen und führt sie seither fort. Als sie die Apotheke übernahm, hat sie sie zunächst einmal grundlegend umgebaut und modernisiert, auch, um das Geschäft für die „digitale Zukunft“ fitzumachen. Silke Bartel hat sich schon früh dafür begeistert, mit Menschen zu tun zu haben.

Früher wurden auch Tinkturen zubereitet, heute werden noch Salben selber gemacht, weiß die Apothekerin. Sie hat in Freiburg Pharmazie und in Heidelberg Englisch studiert. „Und neben dem Studium habe ich gearbeitet, Ferienvertretungen gemacht, auch in Heidelberg“, sagt Bartel. So hat sie unterschiedliche Apotheken kennengelernt. Im April 2000 hat ihr Vater sie dann gefragt, ob sie die Apotheke übernehmen möchte, als er in den Ruhestand ging. Die gebürtige Stuttgarterin hat den Handverkaufstisch modernisiert, ebenso die Offizin, den Verkaufsraum der Apotheke. Der Computer zog ein und gewann immer mehr an Bedeutung. Stärkerer Schwerpunkt wird auf die Kundenbetreuung und da insbesondere die Medikationsanalyse gelegt. In diesem Bereich hat sie sich gerade auch weitergebildet. Wenn der Computer die Medikationsanalyse macht, braucht es immer noch einen Kopf dazu, der es liest und die richtigen Schlüsse daraus zieht, sagt Bartel. Wenn die rote Lampe blinkt, die aufzeigt, dass bestimmte Medikamente vielleicht nicht zusammen genommen werden sollten, dann muss der Apotheker es werten. Und da unterscheidet sie sich von der Internet-Apotheke, die, wie sie sagt, auch nicht immer alles vollständig kennt. Die Fortbildung, die sie absolviert hat, bezog sich auf die Arzneimitteltherapiesicherheit (ATMS). Das bedeutet dann in der Praxis, dass der Kunde alle Medikamente mitbringt, die er hat und sie schaut es an und analysiert es. „Es ist ein kostenpflichtiges Angebot“, sagt Bartel, doch es helfe den Patienten, die viele Medikamente nehmen, sich zurechtzufinden. „Mir ist es wichtig, dass der Patient im Mittelpunkt steht“, sagt sie. Sie plädiert für gesunde Ernährung, hält aber nichts von Multivitaminen. Bartel blickt auf eine gute Stammkundschaft. Sie freut sich darüber und hatte auch eine Aktionswoche zum Jubiläum. In ihrer Apotheke werden Kompressionsstrümpfe angemessen und nach Maß bestellt. Drei Apothekerinnen und eine PTA kümmern sich um die Kunden. Nachwievor gefällt ihr der persönliche Kontakt zu den Menschen aus allen Schichten und mit allen Arten von Ansichten. Über die langen Jahre hinweg sieht sie wie die Kinder der Kunden gerade volljährig werden. Zwar nehme die Bürokratie zu, auch die Rabattverträge würden die Patienten verunsichern. Umso wichtiger sieht sie die persönliche Beratung bei der Medikation.