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Grünes Licht gab der Bezirksbeirat für einen Prüfauftrag. Die SSB sollen darstellen, ob eine historische Straßenbahn auf einem Rundkurs durch Bad Cannstatt fahren könnte.

Bad CannstattSchon mehrmals hat Gerhard Veyhl, der für die Freien Wähler im Bezirksbeirat Bad Cannstatt sitzt, mit seinen visionären Ideen aufhorchen lassen. Bekanntlich hatte der Cannstatter seine Gemeinderatsfraktion davon überzeugen können, einen Wettbewerb für den Hochbunker bei der Rosensteinbrücke zu initiieren. Die Ergebnisse wurden im Kursaal der Öffentlichkeit präsentiert und sollen bei der Neugestaltung des Neckarufers in einigen Jahren eine Rolle spielen.

Wenig erfolgreich verlief zwar sein Vorstoß für den Wilhelmsplatz. Sein Vorschlag, den ungeliebten Brunnen zu einem Infoturm umzugestalten, wurde eher belächelt als ernstgenommen. Doch kein Grund für Gerhard Veyhl, die Flinte ins Korn zu werfen. Denn im Oktober präsentierte er seinen Bezirksbeiratskollegen erneut eine Vision. Eine historische Straßenbahn, die auf einem Rundkurs durch Bad Cannstatt die vielen Attraktionen wie etwa Mercedes-Museum, Wilhelma oder Kursaal anfährt.

Dabei gebe es einzig in der Taubenheimstraße ein Gleisproblem, denn dort müssten wieder Schienen verlegt werden. „Teuer, aber laut den Stuttgarter Straßenbahnen technisch machbar“, sagte damals Gerhard Veyhl. Allerdings hätten ihm die Verantwortlichen der städtischen Tochter zu verstehen gegeben, dass sie angesichts der vielen Maßnahmen in absehbarer Zeit kein Geld für eine historische Tram nach dem Vorbild der legendären Linie 28 in Lissabon haben. Unter anderem müssen mehr als zehn Hochbahnsteige umgebaut werden. Denn auf der Stadtbahnlinie U 1 sollen einmal 80-Meter-Züge unterwegs sein. Und eine historische Straßenbahn würde nach ersten Schätzungen der SSB AG rund zehn Millionen Euro kosten – ohne die jährlichen Betriebskosten. Dennoch hat Gerhard Veyhl in der Bezirksbeiratssitzung Unterstützung erhalten. Zwar gab Roland Schmid (CDU) zu bedenken, dass ihm das Thema Wilhelmsplatz angesichts dessen vieler Probleme wichtiger sei. Doch er wolle das Projekt genauso unterstützen wie die SPD, die vor allem eine Gleisführung durch die Taubenheimstraße als kritisch bewerten. Dem offiziellen Prüfantrag der Freien Wähler, die wissen wollen, ob eine historische Straßenbahn im eingeschränkten Regelbetrieb möglich sei, stimmte das Bürgergremium zu.