Täglich konkurrieren die Anwohner des Burgholzhofs mit Besuchern des Robert-Bosch-Krankenhauses um Parkplätze. Foto: Olbort - Olbort

Eine unendliche Geschichte ist für die Anwohner auf dem Burgholzhof die tägliche Suche nach einem Parkplatz. Ihre schärfste Konkurrenz dabei: Besucher des nahe gelegenen Robert-Bosch-Krankenhauses (RBK).

Burgholzhof Eine unendliche Geschichte ist für die Anwohner auf dem Burgholzhof die tägliche Suche nach einem Parkplatz. Ihre schärfste Konkurrenz dabei: Besucher des nahe gelegenen Robert-Bosch-Krankenhauses (RBK). Einer, der dieses Problem gerne lösen würde, ist Fatih Erdemir. „Es gibt in unserer Siedlung ohnehin schon sehr wenige Parkplätze, diese werden dann auch noch von Mitarbeitern und Besuchern des Robert-Bosch-Krankenhauses besetzt.“ Eigentlich könnten diese die Stellplätze des RBK nutzen: Das Parkhaus verfügt über knapp 600 Stellplätze. Eine Stunde kostet 1,30 Euro, der Tagessatz liegt bei 13 Euro. Außerdem gibt es unter der Wohnanlage im Burgholzhof und nahe der Personalwohngebäude in der Auerbachstraße insgesamt mehr als 200 weitere Mitarbeiter-Parkplätze.

Besucher meiden Parkhaus

Das Parkhaus scheint dem einen oder anderen zu teuer zu sein: Fatih Erdemir beobachtet täglich zahlreiche Besucher, die in Anliegerstraßen parken und zum Krankenhaus laufen. Eigentlich sind die Straßen nur für Anlieger freigegeben und somit ist das Parken hier nur für Anwohner und deren Besucher gestattet. Daran halten sich aber die wenigsten, obwohl bei Verstoß ein Bußgeld droht. Die Crux dabei: Zwar sei der städtische Vollzugsdienst täglich im Stadtteil unterwegs, ob es sich bei den Parkenden um Anwohner handelt oder nicht, könne jedoch nicht ermittelt werden, sagt Ann-Katrin Gehrung von der Stadt Stuttgart.

Das Problem ist seit Jahren bekannt und dennoch bis heute ungelöst. Zuletzt hat der Bezirksbeirat Bad Cannstatt 2013 die Verwaltung aufgefordert, die Parksituation zu verbessern. Auch der Wunsch nach einer Anwohnerparkregelung wurde damals geäußert. Die gibt es inzwischen auch in vier Zonen im Stadtbezirk – jedoch nicht auf dem Burgholzhof. Und daran wird sich auch erst einmal nichts ändern: „Aktuell ist in diesem Gebiet kein Parkraummanagement geplant“, sagt Gehrung.

Gerade das wünschen sich aber viele Anwohner. Zum Beispiel Eberhard Brinkmann von der Bürgerinitiative Burgholzhof, die vor Jahren auf das Problem aufmerksam gemacht und die Diskussion im Bezirksbeirat angestoßen hatte.

Mehr Parkplätze für Klinikmitarbeiter

Zwar habe das RBK in der Vergangenheit neue Stellplätze geschaffen, die müssten aus Brinkmanns Sicht jedoch deutlich erweitert werden, etwa beim geplanten Neubau der Mitarbeiterwohnungen. „Zu trennen wäre zwischen kostenlosen Parkplätzen für die Beschäftigten und gebührenpflichtigen für Besucher.“ Für die Mitarbeiter gebe es bereits günstige Stellplätze in der Tiefgarage im Roten Stich, die Beschäftigten könnten aber nicht dazu gezwungen werden, diese zu nutzen, sagt er.

Auch Erdemir würde Anwohnerausweise begrüßen. „Ich weiß zwar nicht, ob das die Ideallösung ist, aber besser als der jetzige Zustand wird es sein.“ Wichtig ist ihm, dass sich die Parksituation im Stadtteil verbessert. Um sein Anliegen voranzubringen, hat er Kommunalpolitiker der hiesigen Bezirksbeiratsfraktionen um Unterstützung gebeten – und wartet derzeit auf Antwort. Erdemir hat keine allzu hohen Erwartungen, dass sich etwas ändern wird, dennoch will er auch die anderen Anwohner mobilisieren. „Vielleicht können wir bei einer Bürgerversammlung besprechen, wie wir das Problem angehen.“