Das Gebäude am Baumannweg 16, bislang für Schulungen genutzt, macht Platz für einen Kita-Neubau. Foto: Rehberger - Rehberger

Die Betriebskita des Krankenhauses Bad Cannstatt benötigt einen neuen Standort, da das Gebäude am Prießnitzweg abgerissen wird. Ein Neubau am Baumannweg 16 soll neue Heimat für die Kita werden.

Bad Cannstatt Der Bezirksbeirat Bad Cannstatt begrüßt mehrheitlich den Neubau der Betriebskindertagesstätte des Krankenhauses Cannstatt (kbc) am Baumannweg. Ein neuer Standort ist nötig, weil die derzeitige Heimat der Betriebs-Kita am Prießnitzweg 18 abgerissen wird. Denn das Krankenhaus Bad Cannstatt bricht im Zuge der Umstrukturierung ihre drei Personalwohngebäude Prießnitzweg 18, 20 und 22 ab und ersetzt diese durch neue Gebäude. Auf der Suche nach potenziellen Standorten für die Kita mit derzeit zwei Gruppen kristallisierte sich der Baumannweg 16 als am besten geeignet heraus. Er befindet sich unmittelbar am kbc und den neuen noch zu bauenden Personalwohngebäuden, bietet aber dennoch am Gewann Galgenberg eine zurückgezogene Lage am Ende einer Sackgasse.

Den Kriterien, die am neuen Standort zu erfüllen sind, entspricht auch das derzeitige Gebäude dort nicht. Um Barrierefreiheit, Betreuung von Inklusionskindern sowie Brandschutz optimal abbilden zu können, setzt man auf einen eingeschossigen Neubau mit Teilunterkellerung. Im Erdgeschoss befinden sich die Räume der Kita mit Aufbereitungsküche und Hauswirtschaftsbereich. Im Keller kommt die Haustechnik mit separatem Außenaufzug unter. Im Neubau können dann neben den beiden bisherigen Gruppen auch die Kinder der Außengruppe aus dem Personalwohngebäude im Oberen Hoppenlauweg 10 integriert werden. Um den Bedarf zu decken, wird noch eine vierte Gruppe eingerichtet. Dann werden 60 Kinder betreut, zwei Gruppen für Kinder bis drei Jahren und zwei Gruppen für Zwei- bis Sechsjährige. 530 Quadratmeter Außenanlagen stehen zur Verfügung. Eine Dachbegrünung ist vorgesehen. „Das Gebäude erhält eine Holzfassade“, führte Daniela Feindor vom Klinikum aus, „die Gestaltung ist noch variabel.“ Geöffnet ist die Kita montags bis freitags von 6 bis 17 Uhr und alle 14 Tage am Wochenende von 6 bis 14.30 Uhr. „Auch wir leiden unter dem Fachkräfteproblem, daher sind Öffnungszeiten bis 18 oder 20 Uhr schwer umsetzbar.“ Es werde versucht, die Betreuungszeiten den Dienstplänen der Eltern anzupassen.

Vom Bezirksbeirat Bad Cannstatt gab es mehrheitlich grünes Licht für das 4,36 Millionen Euro teure Vorhaben. Die Meinungen reichten von „außerordentlich, alle Achtung“ (Grüne), „sind einverstanden“ (SPD) bis „können gut mit leben“ (Freie Wähler). Lediglich SÖS/Linke/Plus lehnten die Vorlage ab. „Da wird am Menschen vorbeigeplant“, kritisierte Siegfried Deuschle. „Bislang hatte die Kita 800 Quadratmeter Außenfläche für 30 Kinder, jetzt werden es 500 für 60 Kinder.“ Das Gebäude am Baumannweg sollte erhalten werden, günstigen Wohnraum für Personal vorgehalten werden. Doris Höh (FDP) hält die Schließung der Außenstelle im Hoppenlauweg für ein Unding. „Die Kliniken verlieren nicht nur Personal, sondern auch Ärzte, wenn sie für ihre Kinder keinen Betreuungsplatz bekommen.“ Dennoch stimmte sie dem Vorhaben insgesamt zu. Peter Mielert von Grünen erinnerte an den Infoabend, der vom kbc zugesichert, aber bislang noch erfolgt ist. Da sollten alle Vorhaben am Standort vorgestellt und Fragen beantwortet werden. „Der Infoabend ist uns und Bürgermeister Michael Föll ein wichtiges Anliegen“, sicherte Daniela Feindor zu. Das werde nach den Sommerferien in Angriff genommen. Ausschuss für Umwelt und Technik sowie Krankenhaussausschuss gaben der Vorlage ebenfalls grünes Licht.