Das für das Bildungshaushaus vorgesehene Grundstück Q 10 wird jetzt nicht mehr aufgeteilt. Foto: Rehberger - Rehberger

Die Verwaltung hat auf Vorschläge und Bedenken zum Bildungshaus Neckarpark reagiert . Die Fläche wird nicht aufgeteilt, eine Zweifeldturnhalle erstellt und die Volkshochschule miteinbezogen.

Bad CannstattDie Proteste zeigten Wirkung. Nachdem der Bezirksbeirat Bad Cannstatt die Vorlage der Verwaltung zum Bildungshaus im Neckarpark zwei Mal zurückgewiesen, auch der Ausschuss für Umwelt und Technik Kritik geübt hatte und inzwischen entsprechende Anträge zum Thema von CDU, SPD, SÖS-Linke-Plus sowie Grünen vorliegen, wurde eine Lösung gefunden, mit der alle Beteiligten zufrieden sind und die jetzt in einem neuen Vorprojektbeschluss Niederschlag finden soll. Denn eine Entscheidung muss zeitnah fallen. „Sonst kann eine weiterführende Wohnbebauung nicht fortgesetzt werden“, machte Schulbürgermeisterin Isabel Fezer deutlich. „Wir haben uns intensiv mit den Vorschlägen und Beschwerden auseinadergesetzt.“ Der Vorschlag: Das für das Bildungshaus mit Schule, Kita und Turnhalle vorgesehene Quartier Q 10 wird insgesamt überplant, die Trennung aufgehoben. Vom ursprünglichen Vorschlag werde abgerückt und der Wunsch einer Zwei-Feldturnhalle realisiert. „Wir kommen damit dem Bedarf nach Sportflächen, auch für die Vereine, nach“, so Fezer.

Da das Quartier jetzt in seiner ganzen Größe zur Verfügung steht, seien auch die planerischen Spielräume größer. Daher wäre auch die Volkshochschule (vhs) an diesem Standort möglich. Diese war zunächst in altem Zollamt geplant, was jedoch auch nicht für Begeisterung bei Bezirksbeirat und Gemeinderat gesorgt hatte. „Die vhs würde gut zum Standort Bildungshaus passen“, ist Fezer überzeugt. „Wir halten eine gute inhaltliche Vernetzung für gegeben.“ Man habe sich in der Bürgermeisterrunde intensiv unterhalten und auf diesen Vorschlag verständigt. „Wir sehen uns auch in den gestellten Anträgen bestätigt.“

Daher gab es auch durchweg Lob von den Parteivertretern im Ausschuss für Umwelt und Technik. „Wir sind froh, dass unserem Vorschlag nach einer Zweifeldturnhalle gefolgt wurde“, sagte Beate Bulle Schmid (CDU). „Das Problem ist gelöst.“ Man halte an der Lärmbebauung fest. „Die Volkshochschule ist eine gute Lösung.“ Björn Peterhoff (Grüne) sieht jetzt eine gewisse Entzerrung auf dem Quartier Q 10. Denn auf dem Zollamt-Gelände sei mit der vhs alles sehr knapp bemessen gewesen. Auch für die SPD sei die Entwicklung „sehr erfreulich“, so Marita Gröger. „Wir hatten nie Zweifel, dass das gesamte Q 10 für schulische Nutzung verwendet werden muss.“ Für die Volkshochschule sei es die zweitbeste Lösung, denn die Nutzer müssen umsteigen und haben nicht direkt vom Bahnhof aus Zugang. Die SPD hatte als vhs-Standort die Elwertstraße direkt am Bahnhof Bad Cannstatt ins Auge gefasst. Christoph Ozasek (SÖS-Linke-Plus) erwartet durch den gemeinsamen Bildungsstandort auch Synergieeffekte im Raumprogramm. Die größere Turnhalle unterstreiche den Stellenwert des Vereinssportes. Für Jürgen Zeeb (Freie Wähler) stellt das ganze Prozedere ein „Paradebeispiel gegen Politikverdrossenheit“ dar. Es wurde auf die Sach- und Ortskenntnis vor Ort gehört.

„Wir haben ein jetzt schlüssiges Konzept, das ausreichend Sportflächen vorsieht“, fasste Bürgermeisterin Fezer zusammen, „respektive des Wunsches des Bezirkes nach mehr Fläche für den Vereinssport.“ Auch auf der Fläche Q 22 ist eine zweiteilbare Sporthalle vorgesehen. Spielflächen gebe es auch im bereits fertiggestellten Park und seien in den gestalteten Innenhöfen und den Freiflächen möglich, entgegnete Pätzold den Anregungen der CDU nach mehr Spielflächen.

Das Bildungshaus soll an einen Generalübernehmer vergeben werden. Das spare Zeit, die Stadt habe damit gute Erfahrungen gemacht, die städtebauliche Federführung werde nicht aus der Hand gegeben. Die SPD spricht sich dagegen aus. „Das ist gegen das Mittelstandsförderungsgesetz des Landes“, begründet Martin Körner. Die Kontrolle nach anständigen Arbeitsbedingungen sei schwerer.