Die neue Anlegestelle vor dem Theaterschiff Stuttgart ist für den Neckar-Käpt‘n von der Stadt genehmigt. Er hofft jetzt auf die Fahrgasterlaubnis. Diese fehlt noch. Foto: Frey Quelle: Unbekannt

Der Neckar-Käpt‘n Wolfgang Thie hat eine gute Nachricht: Er hat die Genehmigung für die neue Anlegestelle vor dem Theaterschiff erhalten. Allerdings darf er dort bislang keine Passagiere ein- oder aussteigen lassen. Die Fahrgasterlaubnis fehlt noch. Darauf hofft er. In Kürze soll der Ponton von der Anlegestelle von der Wilhelma zur Wilhelmsbrücke verlegt werden.

Von Iris Frey

Thie freut sich, dass er endlich die Genehmigung für die Anlegestelle hat. Von der Baufirma wird noch ein Podest im neuen Anlegebereich installiert und dann der Ponton angebracht werden. Das schwimmende Brückenteil ist notwendig, damit die Schiffe anlegen können.

Dazuhin hatte Thie noch mit Verwaltungsgebühren zu kämpfen, die die Stadt verlangt. „Erst sollte ich 3400 Euro zahlen. Jetzt sind es 461 Euro, die ich akzeptiere“, so Thie. Er hatte Widerspruch eingelegt. Die Verwaltungsgebühren habe die Stadt erhoben mit der Argumentation, dass sie die Sache 13 Monate lang bearbeitet habe. Die Genehmigung sei auf fünf Jahre erteilt worden, erklärt der Neckar-Käpt‘n. Das Stadtplanungsamt habe darauf verwiesen, weil in vier Jahren die Ausschreibung für das Neckarknie erfolge. Und deshalb solle der Platz nicht fest vergeben sein. Das Umweltamt habe nichts gegen die neue Anlegestelle gehabt. Es habe lediglich Einschränkungen vom Stadtplanungsamt gegeben, so Thie.

Er freut sich nun darauf, dass seine Schiffe am Neckarufer anlegen können, die zur Altstadt gehen. „An der Rillingmauer wäre ein Fahrstuhl für Behinderte notwendig, hier ist der Zugang behindertengeeignet“, sagt der Käpt‘n. Der Neckar-Käpt‘n ist jetzt 20 Jahre in Bad Cannstatt und die Firma gibt es seit 60 Jahren. So befindet er sich in der Jubiläumssaison. Er hofft nun noch, dass die Stadt irgendwann die Bedenken ausräumt und die Fahrgäste zusteigen dürfen. Bedenken habe das Stadtplanungsamt und das Verkehrsamt. Dabei würden die Omnibusse weiterhin bei der Wilhelma halten und dort sei auch der Lastwagen-Anlieferungsverkehr.

Der Neckar-Käpt‘n stellt durch die dortige Baustelle vor seiner Anlegestelle an der Wilhelma mit dem Rostensteintunnel und Stuttgart 21 wirtschaftliche Beeinträchtigungen und einen Besucherrückgang fest. Die Saison ist bislang ähnlich wie im Vorjahr mit besserem Mai und schlechtem Juni. Im Bereich der Sonderfahrten gab es weniger Nachfrage. Thie hofft noch auf die umsatzstärksten Monate August und September, dass da alle Wochentage und Wochenenden gut werden. Bei den zweistündigen Rundfahrten hat er 20 Prozent weniger Gäste. Freitags macht er keine Linienfahrten mehr. „Mit meinen drei Schiffen bediene ich alle Strecken fünf Tage die Woche“, so Thie. Alle Linien würden bedient, aber seltener. Er hat Personal einsparen müssen und muss nun schon auf den Winter schauen. Die „Stuttgart“ hat er verkauft, doch die Gedanken an eine neue Investition hat er auf Eis gelegt. Es sei eine schwierige wirtschaftliche Lage, aber „wir sind nicht am Pleitegehen“, betont Thie. Er sei ständig am Planen, damit es gut weitergehen kann, auch wenn dieses Jahr kein gutes Jahr werde, so Thie. Und die Baustelle an der Wilhelma bleibe noch drei Jahre. Umso wichtiger sei jetzt die neue Anlegestelle an der Wilhelmsbrücke.