Musik vom Feinsten: Beim Erbsenbrunnen kamen Liebhaber des Saxophons voll auf ihre Kosten. Foto: Nagel Quelle: Unbekannt

(uli) - Das Dutzend ist voll - zum zwölften Mal lockte der verkaufsoffene Sonntag unter dem Motto „Musik und Wein“ tausende Besucher in die Altstadt. Rund um die neun Bühnen herrschte beste Stimmung. Einziger Wermutstropfen gestern: Die Geschäfte im Carré Bad Cannstatt sowie in der Seelberg- und Bahnhofstraße mussten in diesem Jahr geschlossen bleiben.

Die Gewerkschaft Verdi hatte sich im vergangenen Jahr aufgemacht, um das ihrer Meinung nach Ausufern von verkaufsoffenen Sonntagen einzudämmen. Die Folgen nach langen Diskussionen waren, dass Bad Cannstatt zwar seinen verkaufsoffenen Sonntag unter dem Motto „Musik und Wein“ durchführen durfte, aber mit einer Gebietsbeschränkung und ohne den Frequenzbringer Carré Bad Cannstatt. „Das ist sehr bedauerlich“, sagte gestern Dirk Strohm, Sprecher der Altstadt Bad Cannstatt. Dass in der Folge natürlich auch die Geschäfte in der Seelberg- und Bahnhofstraße geschlossen bleiben mussten, sei ebenfalls ein herber Schlag gewesen. „Denn die lokale Geschäftswelt sieht sich in Bad Cannstatt als eine Einheit - und dazu gehört natürlich auch der Seelberg“, so Dirk Strohm.

Allerdings werde der Einzelhandel hierbei im kommenden Jahr einen erneuten Versuch starten und weitere Gespräche mit der Stadt und Verdi suchen. Zudem gelte es auch noch, die Meinung des Regierungspräsidiums abzuwarten. Denn laut des Amts für öffentliche Ordnung hat das Carré gegen das Öffnungsverbot an verkaufsoffenen Sonntagen Einspruch eingelegt. Generell sei der Einzelhandel in Bad Cannstatt diesbezüglich auch kompromissbereit. „Wir könnten auf einen der drei verkaufsoffenen Sonntage verzichten“, so Strohm. Zumal der anlässlich des Volksfestumzuges im September unter den Einzelhändlern sowieso sehr kontrovers diskutiert werde.

Doch auch ohne den Frequenzbringer Carré zeigte sich der Altstadtsprecher gestern mit der mittlerweile zwölften Auflage von „Musik und Wein“ sehr zufrieden. „Das Konzept mit den neun kleinen Bühnen kommt immer noch bei den Besuchern hervorragend an.“ Was aber auch an der Qualität der Bands liege. „Zudem hatten wir wieder einmal Glück mit dem Wetter.“ Obwohl die Temperaturen eher kühl waren und ein unangenehmer Wind durch die Gassen wehte, war viel los in der Altstadt. Ob beim Erbsenbrunnen, vor dem Kaufhof, beim Stadtgraben oder etwas versteckt im Hinterhof der Alten Schmiede. Einen Volltreffer landete der Veranstalter damit, den Marktplatz mit einem Street-Food-Markt noch mehr als in den vergangenen Jahren zu beleben. Denn die Sitzbänke waren gestern von morgens bis abends proppevoll.