Die Kita Lerchenheide hofft auf eine Dauergenehmigung. Foto: Frey - Frey

Die Kita Lerchenheide ist sanierungsbedüftig. Die Einrichtung hat eine Betriebsgenehmigung bis 2020 und hofft auf eine Dauergenehmigung, auch wegen der anstehenden Sanierung.

Bad CannstattDie Villa Lerchenheide ist seit vielen Jahren nicht nur Ferienwaldheim, sondern auch Kindertagesstätte. Im Jahr 2020 läuft die Duldung der Stadt aus. Die CDU-Gemeinderatsfraktion hat nun eine langfristige Lösung beantragt. Bislang gab es hierzu noch keine Antwort von der Stadt. Die katholische Kirche hofft auf einen Weiterbetrieb. Pfarrer Martin Kneer erklärt: „Die Villa Lerchenheide ist mit ihrem naturpädagogischen Konzept eine besondere Einrichtung. Gerade weil die Kita im Grünen liegt, ist diese Ausrichtung auf die Natur überhaupt möglich. Als Kirche haben wir ein großes Interesse daran, dass die Lerchenheide bestehen bleibt. Seit vielen Jahren aber bekommen wir von der Stadt nur eine zeitlich begrenzte Duldung. Was wir als Träger nicht haben, ist Rechtssicherheit. Die aber brauchen wir, zumal in der Villa Lerchenheide größere Investitionen an der Haustechnik und am Dach in einem Umfang von 225 000 Euro anstehen.“

Wenn der Gemeinderat auch in Zukunft keine andere Lösung als die fortgesetzte Duldung sehe, so müsste die Kirche als Träger der Kita zumindest von eventuellen Rückzahlungsforderungen seitens der Stadt befreit werden, so Kneer. Sonst könnte es passieren, dass die Kirche mit Eigenmitteln und den Zuschüssen der Stadt die Lerchenheide grundlegend saniere, die Kita in ein paar Jahren aber geschlossen werden muss, weil keine Duldung mehr ausgesprochen wird. „Dann müssten wir als Träger die Zuschüsse an die Stadt anteilig zurückzahlen – und zumindest dies sollte vertraglich ausgeschlossen werden“, so Kneer.

Alexander Schmidt, Leiter der Bauabteilung im Stadtdekanat, erklärt: „Über die große Außenfläche in der Lerchenheide mitten im Grünen freuen sich nicht nur die Kita-Kinder, die Eltern und die Erzieherinnen, sondern im Sommer auch die vielen Waldheim-Kinder aus Bad Cannstatt. Auch die Liebfrauengemeinde nutzt die Fläche regelmäßig für ihre Gemeindefeste. Die Nutzungen in der Lerchenheide ergänzen sich optimal: Die meiste Zeit des Jahres beleben die Kita-Kinder das Gebäude, im Sommer sind vier Wochen lang die Waldheim-Kinder auf dem Gelände und im Gebäude unterwegs. Das ist eine optimale Ergänzung. Umso mehr hoffen wir auf eine dauerhafte Lösung für die Lerchenheide.“

Die Lerchenheide ist eine besondere Einrichtung mit ihren Tieren. Unter den 35 Kindern befinden sich sechs Kinder mit Behinderung, wie Nicole Höfle erklärt, Sprecherin des Stadtdekanats. „Dass sich die Kinder in der Lerchenheide wohlfühlen, hat sich schnell herumgesprochen. Möglich ist dies, weil zum Team auch eine Heilerziehungspflegerin und eine Erzieherin mit entsprechender Fortbildung zählen“, so Höfle. Philipp Gottschlich, Kita-Leiter, erklärt: „Die Natur gibt so viel her. Wenn man mit den Kindern in die Natur geht, brauchen sie keine Medien. Der gesamte Orientierungsplan lässt sich in und mit der Natur umsetzen.“

Das Problem der Kita: Die Villa Lerchenheide muss grundlegend saniert werden, vor allem Dach, Fassade und Heizung müssen erneuert werden, so Höfle. Die Kosten für den Umbau werden auf 225 000 Euro beziffert. Bei der Stadt sei die Förderung der Umbaumaßnahme beantragt. Entschieden werde mit dem Doppelhaushalt. 2014 hatte der Technikausschuss der Duldung der Einrichtung für fünf Jahre zugestimmt. Diese Duldung läuft 2020 aus. Der Kirche ist an einer dauerhaften Genehmigung gelegen. Das Gebäude stammt aus den sechziger Jahren. Jetzt steht eine größere Investition an. Deshalb hat das Stadtdekanat bei der Stadt eine Förderung für die Umbaumaßnahmen beantragt und hofft auf die Dauergenehmigung.

Seit 2012 ruft die Deutsche Kinder- und Jugendhilfe zum Aktionstag „Tag der Kinderbetreuung“ auf. Dieses Jahr nahm Landtagsabgeordnete Brigitte Lösch daran teil und besuchte die Kita mit Grünen-Bezirksbeirat Peter Mielert. Lösch, die im Landtag Vorsitzende des Ausschusses für Kultur, Jugend und Sport und für die frühkindliche Bildung zuständig ist, möchte sich dafür einsetzen, dass die Einrichtung eine dauerhafte Betriebserlaubnis erhält.