Der 29-jährige Fahrer wurde in seinem demolierten Auto eingeklemmt und schwer verletzt. Foto: 7aktuell.de/Simon Adomat - 7aktuell.de/Simon Adomat

Ein 29-Jähriger wollte sich am Samstag der Polizeikontrolle entziehen. Auf der Flucht prallte er gegen eine Mauer. Er wurde schwer verletzt. Ein 19-Jähriger raste in Mettingen in ein Brückengeländer über der B 10.

Bad Cannstatt – Auf der Flucht vor der Polizei raste ein 29-jähriger Autofahrer am Samstagmorgen in der Löwentorstraße mit seinem Wagen frontal gegen eine Spritzschutzwand. Er wurde in seinem Fahrzeug eingeklemmt und musste von der Feuerwehr aus dem Wrack befreit werden. Er wurde schwer verletzt. Einer Streifenwagenbesatzung fiel gegen 4.35 Uhr ein Fahrzeug auf, dessen Fahrer am Burgholzhof in Schlangenlinien über die Straße fuhr. An der Straße Am Wolfersberg wurde er deswegen aufgefordert, sofort anzuhalten. Der Fahrer wollte sich der Polizeikontrolle aber offensichtlich entziehen. Er bog nach links in die Löwentorstraße ab. Dort beschleunigte er seinen Wagen und fuhr mit überhöhter Geschwindigkeit die Löwentorstraße in Richtung Münster entlang. An einer Eisenbahnunterführung verlor der 29-Jährige die Kontrolle über sein Fahrzeug, prallte gegen eine Spritzschutzwand und schleuderte zudem gegen ein Verkehrszeichen. Dabei wurde er in dem demolierten Fahrzeug eingeklemmt. Er musste von der Feuerwehr aus dem Wrack befreit werden. Er zog sich schwere Verletzungen zu und kam nach der notärztlichen Erstversorgung am Unfallort mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus. Nach ersten Ermittlungen der Polizei ist der 29-Jährige nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis. Bei dem Unfall entstand Sachschaden in Höhe von etwa 10 000 Euro.

MettingenZu einer Kettenreaktion führte indes am Samstagmorgen gegen 3 Uhr ein Unfall auf der Hanns-Martin-Schleyer-Brücke. Eine Beifahrerin, die die Unfallstelle sichern wollte, wurde schwer verletzt. Ein 19-Jähriger wollte von B-10-Ausfahrt nach links auf die Hanns-Martin-Schleyer-Brücke in Richtung Esslingen-Mettingen abbiegen. Laut Polizei kam er aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit nach rechts von der Fahrbahn ab und stieß frontal gegen das Brückengeländer. Der Fahrer und die Insassen schienen zunächst Glück im Unglück zu haben. Das Fahrzeug kam mit den beiden Vorderrädern hinter dem Geländer frei hängend zum Stehen. Die Insassen konnten sich ins Freie retten. Allerdings fiel ein herausgebrochenes, etwa zwei Meter langes Teilstück des Geländers auf die unter der Brücke verlaufende B 10 und blieb dort in Fahrtrichtung Plochingen auf dem linken Fahrstreifen liegen. Der 18-jährige Fahrer eines Citroen, der auf der B 10 in Richtung Plochingen unterwegs war, überfuhr das auf der Fahrbahn liegende Geländer. Dadurch wurde an seinem Fahrzeug die Ölwanne aufgerissen, Öl lief aus. Eine etwa 200 Meter lange Ölspur verteilte sich auf der B 10. Ein dem Citroen folgendes Auto stieß ebenfalls gegen das Geländer. Das Auto wurde beschädigt. Ein weiterer, nachfolgender 21-jähriger Fahrer konnte dem Geländer zwar noch ausweichen, kam dann jedoch auf der Ölspur ins Schleudern. Er rutschte nach rechts von der Fahrbahn ab, wo er gegen ein Gewächshaus stieß. Damit nicht genug: Auch ein weiterer Fahrer beschädigte sein Fahrzeug, als er über einige auf der Fahrbahn liegende Trümmerteile fuhr.

Zwischenzeitlich war die Beifahrerin des 19-jährigen Unfallverursachers von der Brücken auf die Bundesstraße 10 gegangen. Sie wollte dort Trümmerteile und das Geländer wegräumen, um weitere Unfälle zu verhindern. Bei der Rettungsaktion wurde sie schwer verletzt. Noch ist laut Polizei nicht geklärt, ob sie von einem in Richtung Plochingen fahrenden Auto angefahren oder durch Trümmerteile, die ein vorbeifahrendes Auto aufgewirbelt hatte, getroffen wurde. Der bislang unbekannte Autofahrer, der die 19-Jährige verletzte, setzte seine Fahrt in Richtung Plochingen fort, ohne anzuhalten.

Der 19-jährige,der mit seinem Wagen das Brückengeländer durchbrochen hatte, erlitt leichte Verletzungen. Er ist, wie sich herausstellte, nicht im Besitz einer erforderlichen Fahrerlaubnis. Alle anderen Unfallbeteiligten blieben glücklicherweise unverletzt. Es entstand ein Gesamtschaden in Höhe von mindestens 30 000 Euro. Die Bundesstraße 10 musste für die Bergungs- und Reinigungsarbeiten in Fahrtrichtung Plochingen bis 5.45 Uhr voll gesperrt werden. Zur Beseitigung der Ölspur musste eine Reinigungsmaschine angefordert und eingesetzt werden.