Die Gruppe Filinov begeistert mit ihren haushohen Sprüngen im Weltweihnachtscircus. Foto: Frey - Frey

Die Gruppe Filinov aus Russland begeistert im Weltweihnachtscircus mit haushohen Sprüngen auf dem Schleuderbrett.

Bad CannstattSeit acht Jahren gibt es die Gruppe Filinov. Jüngst sind sie gerade aus China zurückgekehrt und haben dort einen Preis beim Zirkusfestival gewonnen. Der Chef der Gruppe heißt Mikhail Filinov. Er ist sehr gerne mit seiner Gruppe hier. „Wir lieben Stuttgart. Ziel ist, dass das Publikum unsere Kunst genießt“, sagt er. Und die Kunst, die die Gruppe zeigt, ist Schleuderbrettakrobatik von hohem Niveau.

Die Vorführung ist sehr gefährlich. Es werden von Schaukel zu Schaukel Dreifach-Salti gezeigt, wenn sich die Artisten sicher sind, erzählen sie. Zum Gespräch gekommen ist die einzige Frau Ekaterina Medvedeva. „Ich fühle mich wohl in der Gruppe“, sagt sie. Heute sei es nicht mehr so sehr besonderes, in dieser Disziplin als Frau dabei zu sein. Es gebe mittlerweile ganze Gruppen von Frauen, die diese Akrobatik vollführen, etwa die Gruppe Skokov, berichtet Medvedeva. Eduard Shubin berichtet, dass er zuvor mit 16 Jahren Parkour-Sport gemacht hat, bevor er dann zwei Jahre später zum Zirkus ging. Auch Parkour-Sport ist unfallträchtig, gibt er zu. Er wie auch Kirill Markov sind die Salto-Springer bei der Präsentation im Zirkus, die bis zu zehn Meter hoch springen. Der größte Mann der Gruppe heißt Wladimier Kurkin. Er springt nicht von Schleuderbrett zu Schleuderbrett, sondern tritt schwergewichtig auf: Er sorgt mit seinem Körpergewicht für den nötigen Schwung, damit die Artisten richtig und hoch in die Luft fliegen können. Die Gruppe zeigt verschiedene Formationen. „Es ist eine besondere Herausforderung, alle zusammenzuhalten“, übersetzt die Dolmetscherin den Chef. Seit acht Jahren wird in dieser Formation trainiert. Und dass es sich hier um ein eingespieltes Team handelt, wird auch bei der umjubelten Aufführung deutlich. Mit dicken roten Matten sind immer Artisten parat, um die fliegenden Akrobaten wieder sicher aufzufangen.

Die Gruppe war übrigens auch schon in Monte Carlo beim Internationalen Circusfestival eingeladen, der Traum aller Artisten. Denn dort preisgekrönt zu werden, ist das höchste in der Zirkuswelt. Die russischen Schleuderbrett-Akrobaten haben für ihre Künste in Monte Carlo den Silbernen Clown bekommen. Auch in Italien waren sie bei Festivals und wurden dort preisgekrönt. In China haben sie sogar einen ersten Preis für ihre Leistungen bekommen. Jetzt im Januar sind sie auch wieder nach Monte Carlo eingeladen und freuen sich sehr darüber.