Bad Cannstatt Kein Stadtteil in der Landeshauptstadt befindet sich derart im Wandel wie der Hallschlag. Noch vor einigen Jahren machten viele einen Bogen um das Gebiet, heute mausert sich der Cannstatter Stadtteil immer mehr zu einem Vorzeigequartier mit wachsender Wohn-und Lebensqualität. Viel dazu beigetragen hat die Soziale Stadt. Seit 2007, als das Bund-Länder-Förderprogramm seine Arbeit aufnahm, wurden bereits rund 20 Millionen Euro abgerufen und in Städtebau- und Gemeinwesenprojekte investiert. Ein weiterer Pluspunkt ist das große Engagement der Bewohner, die sich in vielen Projekte einbringen.
Nicht mehr zu trennen von der Erfolgsgeschichte Soziale Stadt Hallschlag ist jedoch auch das umfangreiche Revitalisierungsprogramm der Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft mbH (SWSG), die im Stadtteil gut 1800 Wohneinheiten besitzt. Mehr als 100 Millionen hat die städtische Tochter bereits in Um- und Neubauten unter anderem in der Düsseldorfer, Essener und Lübecker Straße investiert. Auch für das Leuchtturmprojekt der Sozialen Stadt, das Mehrgenerationenhaus in der Straße Am Römerkastell, zeichnet sich das Wohnbauunternehmen verantwortlich.
Baukosten sechs Millionen Euro
Rund sechs Millionen Euro hat die SWSG in den Neubau, der im vergangenen Jahr offiziell eingeweiht worden war, investiert. „Wir sind schon etwas stolz auf das, was in den vergangenen Jahren entstanden ist“, sagte damals SWSG-Geschäftsführer Helmuth Caesar. Für die Verantwortlichen der städtischen Tochter sei der Hallschlag längst das „Musterprojekt in Sachen Quartiersentwicklung“. Sechs Monate später dürfen die SWSG-Verantwortlichen noch etwas stolzer sein. Denn Anfang Februar gab es die begehrte Auszeichnung für „Beispielhaftes Bauen“ der Architektenkammer Baden-Württemberg.
Alle vier Jahre vergibt die Architektenkammer Auszeichnungen für beispielhafte Bauprojekte in der Landeshauptstadt. Auch die SWSG war dieses Mal vertreten – und wurde nicht nur städtebauliche prämiert. Lob gab es vonseiten des Expertengremiums auch für den großen sozialen Mehrwert des Projekts. So wird ausdrücklich die hohe Aufenthaltsqualität der Wohnungen hervorgehoben, zudem trage das Familienzentrum mit seinem Vorplatz „den Gedanken des Mehrgenerationenwohnens“ hinaus ins Quartier.
„Hier ist – wie erhofft – ein herausragendes Sozialprojekt und ein zentraler Treffpunkt für den Hallschlag entstanden“, sagte Helmuth Caesar, der technische Geschäftsführer der SWSG, im Rahmen der Preisverleihung. Er bezeichnete das Projekt als einen zentralen Meilenstein für die soziale Quartiersentwicklung. Der „Treffpunkt der Generationen“ spielt neben den Neubau- und Modernisierungsbestrebungen der SWSG eine wichtige Rolle in der Aufwertung der Wohn- und Lebensqualität der Hallschläger: 18 öffentlich geförderte Seniorenwohnungen sowie die selbstorganisierte ambulant betreute Pflege-Wohngemeinschaft „Alle 9ne“ sind in den oberen Etagen des roten, viergeschossigen Gebäudes beheimatet. Diese Ein- und Zwei-Zimmer-Appartements sind rollstuhlgerecht ausgestattet, ebenso wie die Wohngemeinschaft im Dachgeschoss, die Plätze für neun Bewohner vorsieht.
Service- und Beratungszentrum
Im Erdgeschoss befinden sich die Bücherecke der Sozialen Stadt, das Service- und Beratungszentrum der AWO sowie das Stadtteil- und Familienzentrum Hallschlag mit seiner zentralen Infothek und einem Raum zur Entwicklung eigener Angebotsideen. Gemeinsam mit dem Nachbarschaftszentrum, dem Kinderhaus Hallschlag, dem Café Nachbar und der Kita „Scheune“ bilden sie das „Forum 376“, welches mit vielfältigen sozialen Angeboten diverse Begegnungsmöglichkeiten für Jung und Alt bietet.
„Der Hallschlag ist ein Musterobjekt für gelungene soziale Quartiersentwicklung und zeigt, wofür die SWSG steht“, betont Geschäftsführer Helmuth Caesar. Dass diese Bemühungen in der Fachwelt Anerkennung finden, freue ihn besonders auch für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.