Objekte von Britta Schmierer und Malerei von Thomas Heger in der Galerie Keim. Quelle: Unbekannt

Die Galerie Keim zeigt eine neue Ausstellung unter dem Motto „Grünstreifen mit Seitenwechsel“, Malerei von Thomas Heger und Objektkunst von Britta Schmierer.

Bad Cannstatt Nach Schnee, Eis und Kälte ist der Frühling auf dem Vormarsch. In der Galerie Keim jedenfalls ist er da: Unter dem Motto „Grünstreifen mit Seitenwechsel“ zeigt Kunsthändler Thomas Niecke Werke von Thomas Heger (Malerei) und Britta Schmierer (Skulptur) in den neu gestalteten Räumen. Beide sind seit langer Zeit in der Galerie vertreten und waren auch mehrmals auf der Art Karlsruhe als One Artist Show ausgestellt.

Mit grünem Frühlingswind, den für Heger berühmten Streifen, die die Horizonte bilden in seinen Bildern, gibt es malerische Leckerbissen auf Leinwand, Papier, mal eckig, mal rund. Mal an der Wand, mal von der Decke hängend in runden Formen als Tondi. Ein reizvolles Zusammenspiel ergibt sich mit den Werken von Britta Schmierer und ihren schlanken figürlichen Objekten aus Holz, auf denen auch schon mal ein Schmetterling Platz genommen hat. Frische Farben und filigrane Formen korrespondieren hervorragend und sorgen für Frühlingsgefühle.

Thomas Heger arbeitet in der ihm eigenen unverkennbaren Malerei, die flächig angesetzt ist. Er spielt mit Farbe, Form und Sinnbildern. Zum einen sind es die „Streifenbilder“ mit Menschen und Horizonten. Sie erstellen unterschiedliche Räume, die auf den Betrachter statisch wirken. „Er arbeitet mit dem Anschein des Objektiven, führt aber dann den Betrachter durch einen Garten der Illusionen, wie Galerist Niecke erklärt. Ein soeben erfasstes Bild erweist sich im nächsten Moment als Täuschung und verweist im Gegenzug auf eine imaginäre Welt. Denn die eingesetzten Figuren sind so platziert, dass sie sich in lichtdurchfluteten imaginären Räumen bewegen. Seine Bilder sind feinst verteilte Spuren einer realen Welt. Real stehen afrikanische Vasen und Musikinstrumente da, die in ihren Formen auch in Hegers Bildern vorkommen.

Britta Schmierer Seitenwechsel werden verkörpert in den zum Teil lebensgroßen, farbig gefassten Holzskulpturen der Künstlerin, die schon seit über 20 Jahren in der Galerie Keim vertreten ist. Heute sind ihre Figuren Vollplastiken, in der Regel aus einem Holzstamm: In farbig gefasster Linde deuten sie oft das Weibliche an. Mal bekleidet, mal unbekleidet. Keine Figur gleicht der anderen. Jedes ist ein Individuum mit besonderem Charakter. Ob Fräulein Crux mit dem Doppelherz, Gretel oder das Meisterstück oder die Badenden. Alle haben sie eines gemeinsam: Sie sprechen mit dem Gegenüber durch ihre Gestik, Haltung oder Blicke. Ob klein oder lebensgroß eine unverwechselbare sinnliche Augenpartie kennzeichnet ihre künstlerische Ausdruckskraft. Immer wieder überrascht Britta Schmierer ihre Kunden mit neu gestalteten Figuren.

Die fein abgestufte Fassung der Farbe entstammt Ihrem Beruf der Verfolgerin: Auf diese Weise erwirkt sie die Plastizität ihrer Figuren, so Keim. Als Blickwechsel und zur Entspannung arbeitet die Künstlerin an einem Hofstaat in farbig gefasster Keramik. „Die puppengroßen Figuren sind unendlich erweiterbar und zeigen vom Alten König über den Hofnarr bis zur Mätresse die Vielfältigkeit einer Gesellschaft mit allen Facetten der Physiognomie und Ränkespiele. Ganz wie im wirklichen Leben“, so Niecke.

Die Ausstellung ist bis zum 28. April bei der Galerie Keim, Marktstraße 31, zu sehen.