Gutachter haben den Fels im Gewann Zuckerberg untersucht. Foto: Frey - Frey

Die Wengerter vom Gewann Zuckerberg warten auf das Gutachten zum Felssturz, die Einschätzung und die Lösungsvorschläge. Der Präsentations-Termin ist vermutlich erst nach den Sommerferien laut Stadtplanungsamt.

Bad Cannstatt Seit Februar 2016 beschäftigen sich Wengerter in den Weinbergen im Gewann Zuckerberg mit dem Felssturz, zu dem es damals gekommen ist. Nun waren Anfang des Jahres Gutachter vor Ort. Doch ein Ergebnis lässt noch auf sich warten. Eine Präsentation des Gutachtens war von der Stadt zuletzt im Mai angekündigt worden. „Das Gutachten respektive die vorgeschlagenen Maßnahmen werden zunächst in der Verwaltung erörtert, bevor eine Vorstellung in den Gremien erfolgen kann“, erklärt Wolfgang Maier vom Amt für Stadtplanung und -stadterneuerung nun auf Nachfrage unserer Zeitung. „Da die Sitzungen kurz vor der Sommerpause immer sehr voll sind, gehe ich davon aus, dass wir das Gutachten und die Sanierungsvorschläge in einer der ersten Sitzungen nach den Sommerferien vorstellen werden“, so Maier weiter.

Die Wengerter hoffen auf eine baldige Lösung. „Wir hoffen, dass wir bald weiter wissen“, sagt Karl-Heinz Bauer, einer der betroffenen Wengerter. Die Finanzierung des Felssturz-Problems war aus der Steillagenförderung herausgenommen worden. Der Gemeinderat hat im vergangenen Jahr beschlossen, dass ein Gutachten erstellt wird. Im betroffenen Gebiet sind auch Weinberge, die der Stadt gehören. Daraufhin hat das Stadtplanungsamt Fachleute beauftragt, die im Januar vor Ort waren. Auch mit Drohnen-Aufnahmen wurde das Gebiet untersucht. Der Drohnenflug hatte im Dezember vergangenen Jahres stattgefunden. Dabei wurden die ganzen betroffenen Bereiche vom städtischen Weingut bis zum Grundstück von Karl-Heinz Bauer abgeflogen. Die Fotos werden dann noch ausgewertet. Und daraus wird eine grobe Einteilung der Bereiche mit den unterschiedlichen Witterungszonen erstellt. Auch werden die unterschiedlichen Verwitterungsgrade des Gesteins festgestellt. Zudem gab es Felsuntersuchungen vor Ort. Mit einer speziellen Mess-App wurde das Gestein ausgemessen und mit Hammerschlag auf die Zerfallsbeständigkeit geprüft.

Die Gutachter nahmen bei ihren Untersuchungen die Schichtung unter die Lupe, das heißt, die horizontalen Trennflächen und die Klüfte, die vertikalen Trennflächen. Alles wurde genau vermessen, auch die Überhänge angeschaut. Am Ende der Untersuchungen steht eine so genannte Lagekugeldarstellung. Mit Hilfe des geotechnischen Gutachtens soll eine Risikobewertung gemacht werden für das Gebiet. Kürzlich waren die Gutachter, wie berichtet, ein weiteres Mal vor Ort am Gewann Zuckerberg. Wenn das Gutachten fertig ist, soll es in den gemeinderätlichen Gremien vorgestellt werden. Die Wengerter erhoffen sich bei dem Felssturz-Problem Hilfe von der Stadt. Mit Hilfe des Gutachtens soll ein Sicherungskonzept erstellt werden. Die Wengerter plagen indes auch noch andere Sorgen: So seien in den letzten Wochen immer wieder unbekannte in die Wengerterhäuschen eingebrochen. Es gebe Zerstörung, Vermüllung und auch Drogenutensilien seien gefunden worden. Und das Felssturz-Problem hört nicht auf: „Laufend bricht etwas ab“, sagt Bauer. So viel wie in den letzten zwei Jahren sei bislang noch nicht heruntergebrochen. „Ich bin froh, wenn da nichts passiert“, sagt Bauer. Er und die anderen Betroffenen hoffen, „dass die Hängepartie bald beendet ist“.