Foto: Iris Frey - Iris Frey

Im Kurpark gibt es Beschwerden über Müll, Lärm und auch Graffiti. Die Stadt hat indes neue Schilder zur Verhaltensregelung aufgestellt, mit falschen Straßennamen.

Der Kurpark soll weiter aufgewertet werden. Das plant das Garten-, Friedhofs- und Forstamt. Der Kurpark hat in den letzten Jahren gelitten. Insbesondere in den unteren Anlagen. Wie berichtet gab und gibt es dort immer wieder Schmierereien und Graffiti an den Mauern und Papierkörben. Aktuell wieder an der denkmalgeschützten Brunnenanlage bei den Sitzbänken im unteren Kurpark.

Zuletzt gab es gleichfalls Beschwerden im Bereich bei der Daimler-Gedächtnisstätte über Lärm und Müll. In den letzten Wochen sei es wieder vermehrt dazu gekommen, berichtet ein Anwohner der Wiesbadener Straße. Überwiegend zwischen mittwochabends und bis zum Wochenende würden sich Jugendliche in den Kurparkanlagen in der Nähe der Daimler-Gedächtnisstätte aufhalten, laut Musik hören, Alkohol trinken und heftig feiern.

Freitags sei meist die Spitze des Feierns. Tags danach lägen Müll herum und zerbrochene Glasflaschen. Gefeiert werde oft ab 20 Uhr bis vier oder fünf Uhr morgens. Auch die Polizei sei schon gerufen worden. Sie käme unregelmäßig. Der Anwohner honoriert, wie sich die Stadt Stuttgart bemühe, den Park aufzuwerten und Schilder mit Verhaltensregeln und Piktogrammen jetzt kürzlich aufgestellt hat. Doch dies werde einfach von den Feiernden missachtet. Er selbst ist auch schon in Scherben getreten beim Joggen und hat sich einen Schuh kaputt gemacht. Er wünscht sich mehr Umweltbewusstsein und Rücksichtnahme im Kurpark.

Martin Thronberens, Sprecher der Stadt Stuttgart, erklärt für das Garten-, Friedhofs- und Forstamt, dass sich die Beschwerdelage nicht geändert habe. „Es kommen wenig Beschwerden bei uns an.“ Gesteigerte Müllmengen ließen sich nicht beziffern, es handele sich um ähnliche Mengen wie in den Vorjahren. Eine Statistik über den Abfall werde nicht geführt.

Neben der besonderen Beschilderung seien keine gesonderten Maßnahmen vorgesehen. So wurden Schilder aufgestellt, die den Besuchern das Verhalten im Park erläutern, Gebote und Verbote aufzeigen. Doch bei den Tafeln, die im Bereich der Taubenheimstraße und der Wiesbadener Straße stehen, hat sich ein Fehler eingeschlichen: Dort ist jeweils als Standort „Schmidenerstraße“ angegeben. Dies könne im Notfall problematisch sein, so ein Bürger, wenn der falsche Standort etwa an Rettungskräfte gemeldet werde. Die Stadtverwaltung hat den Hinweis gerne entgegengenommen.

Was die Müll- und Lärmbelästigungen betrifft, so erklärt Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler, dass sich leider ein paar Dinge nicht komplett vermeiden ließen. Die Stadt tue ihr Bestes bei der Beseitigung des Mülls. Es könne zudem nicht konkret gesagt werden, wie viel da anfalle, ob es mehr Müll sei als in den letzten Jahren. Man komme an die Jugendlichen schlecht ran. Und die Mobile Jugendarbeit laufe nicht Tag und Nacht herum. Die Polizei habe auch keinen Schwerpunkt festgestellt. Ihn erreichen fast keine Beschwerden, so Löffler.

Auch im unteren Kurpark ist die denkmalgeschützte Mauer wieder mit Graffiti verschmiert. Auch da sei die Beschwerdelage gering, so Thronberens. Die ehemalige Lehrerin vom Kepler-Gymnasium, Renate Esenwein, hatte, wie berichtet, angesichts der ständigen Schmierereien mit Schülern vor vielen Jahren ein Fliesen-Projekt durchgeführt und viele Wände mit Fliesen künstlerisch verschönert, um gegen die wilden Graffiti vorzugehen.

Insgesamt wird die Stadt auch in diesem und nächsten Jahr in Wegesanierungen investieren und in der Wulfilaanlage. Der genaue Betrag dafür werde laut Verwaltung noch festgelegt. So sei die Aufarbeitung der Beschlusslage des Gemeinderats vom 20. Dezember vergangenen Jahres über die Feiertage noch nicht abgeschlossen, erklärte Thronberens. Die gärtnerische Pflege werde jedoch kontinuierlich fortgesetzt. Und im Frühjahr nach dem Frost wird die obere Brunnenanlage, die jetzt saniert ist, wieder in Betrieb genommen.

Bad Cannstatt