Die neuen Volksbank-Gebäude im Neckarpark nehmen Gestalt an. Foto: Nagel - Nagel

Nach nur eineinhalb Jahren Bauzeit feiert die Münchner Dibag, die entlang der Daimlerstraße für knapp 70 Millionen Euro zwei Neubauten für die Stuttgarter Volksbank eG erstellt, Richtfest.

Bad Cannstatt - Nach nur eineinhalb Jahren feiert die Münchner Dibag, die entlang der Daimlerstraße für knapp 70 Millionen Euro zwei Neubauten für die Stuttgarter Volksbank eG erstellt, Richtfest. Derweilen stimmte der Bezirksbeirat Bad Cannstatt bereits dem Planungswettbewerb für ein Bebauungskonzept in unmittelbarer Nachbarschaft zu.

Auf gut 8000 Quadratmetern Grundfläche will die Objektgesellschaft Neckarpark Q 9 mbH (Bülow AG), die das Grundstück von der Stadt gekauft hatte,einen Gebäudekomplex mit Wohnungen und Büros errichten. Geplant sind zudem Dienstleistung und Gewerbe sowie ein Hotel aus dem 4-Sterne-Segment. „Neben seiner Funktion als Lärmschutz wird es diesen Quartiersbereich städtebaulich prägen“, sagte Angela Weiskopf vom Stadtplanungsamt im Bezirksbeirat Bad Cannstatt, als sie das Bauvorhaben, für den es einen Planungswettbewerb gibt, präsentierte. Zehn Architekturbüros und Landschaftsarchitekten wurden eingeladen. Auf dem gut 8000 Quadratmeter großen Grundstück, das in unmittelbarer Nachbarschaft zum geplanten, knapp 35 Millionen Euro teuren Sportbad und entlang des bereits fertigen Veielbrunnenparks liegt, sollen insgesamt 27 500 Quadratmeter Bruttogeschossflächen errichtet werden. Allein für das Hotel sind 5200 Quadratmeter geplant. Es soll 122 Zimmer, die zwischen 24 und 36 Quadratmeter groß sind, erhalten. Im Konzept ist neben einer Hotelzufahrt eine Lounge Bereich mit Bar, ein kleiner Markt für Essen und Getränke, Tagungsräume sowie ein 24-Stunden-Fitnessstudio geplant.

In dem Gebäudekomplex sind zudem 120 wohnwirtschaftliche genutzte Appartements auf 4500 Quadratmetern vorgesehen. 35 davon sollen von einem Generalvermieter beispielsweise an Studenten vermietet werden.

Was den Wohnungsbau angeht, so sind laut Stadtplanerin Angela Weiskopf 150 Einheiten geplant, die zwischen 45 und 95 Quadratmeter groß sein werden. Darunter sind zehn Sozialmietwohnungen vorgesehen und acht Mietwohnungen für mittlere Einkommensbezieher. Was die Büronutzung angeht, so soll Raum für rund 400 Arbeitsplätze geschaffen werden. Auf dem Grundstück ist neben 80 Stellplätzen ein objektbezogenes Mobilitätskonzept mit Schwerpunkt E-Autos und E-Bikes geplant.

Während CDU und Freie Wähler das Bauvorhaben für gut befinden, übten die Grünen und SÖS/Linke Kritik an der Stadt, die wieder einmal ein zu bebauendes Grundstück „aus der Hand gegeben“ und verkauft habe. „Areale in so einer markanten Lage sollten grundsätzlich im Besitz der Stadt bleiben“, so Grünensprecher Peter Mielert, der an dem Konzept keine „modellhafte Stadtentwicklung“ erkennen könne. Die SPD hat vor allem mit dem Nutzungskonzept Probleme und forderte mehr Wohnungen, als bisher geplant. Debatten gab’s wegen der Stellplatzzahl. Angesichts der hervorragenden ÖPNV-Anbindung beantragten die Grünen, die Zahl zu reduzieren, was nicht im Sinne der CDU, FDP und der Freien Wähler war. Dennoch, mit 11:9 Stimmen wurde das Anliegen befürwortet.

Das Thema steht abschließend am 12. Juni auf der Tagesordnung des Ausschusses für Umwelt und Technik.

Zahlen und Fakten

Vier Bebauungspläne benötigt das 25 Hektar große Güterbahnhof-Areal. Der letzte wird im Herbst 2018 beschlossen.

Der Schul-, Bildungs- und Sportstandort (Q 10) wird größer. Neben der vierzügigen Ganztagesgrundschule und sieben Kitagruppen wird eine Turnhalle mit zwei Feldern gebaut. Auch die Volkshochschule erhält Räumlichkeiten.

Baubeginn für das gut 33 Millionen Euro teure Sportbad (Q 19) mit Zuschauertribüne ist 2019, der Bauantrag soll Ende 2018 gestellt werden. Geplante Fertigstellung und Eröffnung ist im Jahr 2021.

Für das zentrale, 25 Meter hohe Eingangsgebäude (Q 8) ins Quartier Ecke Daimler-/Mercedesstraße (gehört der Dibag) gibt es einen Wettbewerb.

Die Volksbank Stuttgart lässt von der Dibag zwei Gebäude (Q 4/Q 7) für 70 Millionen Euro realisieren. Neben knapp 400 Mitarbeitern zieht auch die Geschäftsführung im kommenden Jahr dort ein.

Das Quartier erhält ein Parkhaus (Q 16.1) mit 339 Stellplätzen, das zudem eine Fahrradstation für 300 Zweiräder sowie die quartierseigene Energiezentrale beinhaltet. Die Kosten: 18 Millionen Euro.

Bereits fertig: Der 10 000 Quadratmeter große Veielbrunnenpark, davon sind rund 8000 Quadratmeter unversiegelt. Die Kosten waren 2,3 Millionen Euro.