Sascha Svoboda wurde mit „Crunchielicious“ Dessertkönig 2017. Foto: jo Quelle: Unbekannt

(jo) - Der Löffel muss bis zum Boden in das Glas eingetaucht werden, um in den vollen Genuss von „Crunchielicious“ zu kommen. Man durchdringt eine Kugel weißes Nugateis, Pflaumenragout und ein Schokoküchlein. Wenn alle drei Komponenten im Mund verschmelzen, empfiehlt Sascha Svoboda noch das Topping - Mandelcrunch - zu kosten. „Nur so schmeckt man die gesamte Aromenvielfalt“, sagt der 35-jährige Küchenchef des Kursaals. Das ist für das volle Geschmackserlebnis unverzichtbar. Und tatsächlich: Die leichte Säure der Pflaumen harmoniert mit dem süßen Schokoladenkuchen und der weißen Nugateiscreme ideal.

Svoboda hat die Nachspeise anlässlich eines Wettbewerbs kreiert und ist damit Dessertkönig 2017 geworden: „Ich wollte etwas Ausgefallenes machen, das trotzdem jeder mit wenigen Handgriffen zuhause nachmachen kann.“, sagt er. Da Svoboda Desserts gerne aus dem Glas mag, war klar, wie er es anrichten wird. Geschmack, Präsentationsform und auch die Einfachheit überzeugten die Jury letztlich. „Viele andere Nachspeisen waren eher etwas für die gehobenere Küche als für jedermann“, sagt er. Letztlich sei es jedoch auch die Einfachheit seines Desserts gewesen, die ihm zum Sieg verholfen habe.

Heute ist „Crunchielicious“ für acht Euro fester Bestandteil der Speisekarte im Kursaal. Die Komponenten variieren allerdings, je nach Saison. „Die Grundlage sind gute Früchte, der Rest ergibt sich dann“, sagt der Küchenchef. Sein Credo: Für ein gutes Dessert sind vier Bestandteile wichtig: Frucht, etwas Gebackenes, cremiges Eis und etwas mit Crunch, wie Nüsse oder Mandeln.

Die Ursprungsvariante des Desserts bestand aus Erdbeeren. „Da die Saison vorüber ist, verwenden wir derzeit Pflaumen.“ Diese werden im Januar von Äpfeln oder Birnen abgelöst. Der 35-Jährige ist seit der Wiedereröffnung des Kursaals im Jahr 2013 unter Leitung von Marco Grenz dort Küchenchef. Davor hat er in der Alten Kanzlei in Stuttgart-Mitte als Küchenchef gearbeitet. „Ich bin mit beiden Chefs nach Cannstatt gegangen.“ An seinem Beruf mag Svoboda, dass er kreativ sein kann. „Außerdem arbeite ich ganz gerne unter Druck.“ Schade sei jedoch, dass der Kursaal über die Grenzen Cannstatts hinaus so wenig bekannt sei. Vielleicht ändert sich das durch die Auszeichnung. „Das Dessert kommt bei den Gästen super an“, sagt Svoboda.