Mitmachangebote wie hier am Stand der Firma Veyhl zeigen, ob man Talent und Geschick für den entsprechenden Beruf mitbringt. Quelle: Unbekannt

(ae) - Sich informieren, während man gerade frisiert wird oder selbst zur Säge greifen, um einen Handyhalter herzustellen - all das war am Samstag bei der Ausbildungsplatz-Börse der Volksbank Stuttgart möglich. Rund 300 Interessenten kamen in die Cannstatter Filiale, wo sich 20 Aussteller aus der Region Jugendlichen präsentierten, die noch auf der Suche sind.

Ein Teil der jungen Besucher wird an diesem Vormittag von einem Elternteil begleitet - und mitunter stellen die Älteren mehr Fragen als die potenziellen Bewerber selbst. Auch Larissa gehört zu denjenigen, die noch keine Vorstellung davon hat, in welche Richtung es für die 14-Jährige nach dem Realschulabschluss gehen könnte. Druck machen ihr Eltern und Lehrer deshalb nicht, versichert sie. „Den macht man sich selbst, weil man das Gefühl hat, alle wissen bereits, welchen Beruf sie ergreifen wollen.“ Eines kann sie für sich selbst ausschließen. „Eine Arbeit mit viel Kundenservice ist nichts für mich. Ich arbeite lieber im Hintergrund.“

Yasmin Cetkin beantwortet geduldig die Fragen der Jugendlichen und räumt mit manch falscher Vorstellung auf. Trotz des akuten Personalmangels bei der Polizei, sagt sie, werde dort nicht automatisch jeder Bewerber genommen. „Das Interesse ist sehr hoch, die Eignung stimmt leider nicht bei allen.“ Interessenten müssten beispielsweise gewisse körperliche Voraussetzungen in Sachen Fitness und Gesundheit erfüllen. Auch einen eintägigen Einstellungstest gilt es zu bestehen. Trotzdem sei all dies die Mühen wert. „Die Arbeit bei der Polizei ist sehr vielseitig“, schwärmt sie.

Zum 24. Mal findet die Ausbildungsplatz-Börse der Volksbank statt, zum 24. Mal ist auch die Firma Veyhl vertreten, die nach Auszubildenden für den Bereich Sanitär- und Heizungstechnik sucht. Ob die Jugendlichen dafür das notwendige Geschick mitbringen, können sie an einer Holzwand ausprobieren, die mit ihren Rohren und Schraubverschlüssen dem Anschluss einer Waschmaschine nachempfunden ist. „Die Noten sind für uns eher zweitrangig“, sagt Johannes Veyhl. „Die Einstellung und Eigenmotivation muss stimmen.“

Drei Ausbildungsplätze für Altenpfleger hat der Evangelische Verein - Verein für diakonische Arbeit - im Angebot. Was die Bewerber dafür mitbringen sollten? Vor allem soziale Kompetenz, sagen Siegfried Geisinger und Ralf Ringelhan. „Man muss viel mit Menschen reden, muss sich in diese hineinversetzen können.“ Auf vergangenen Ausbildungsplatz-Börsen wurde bereits öfter ein Kontakt zu manch späterem Azubi hergestellt.

Im ersten Ausbildungsjahr bei der AOK ist Milos Pepic. Nicht nur wegen seines Alters kann er sich gut in die Jugendlichen hineinfühlen. „Ich wusste auch lange nicht, was ich werden wollte.“ Gepunktet habe die Krankenkasse bei ihm mit ihren Weiterbildungsmöglichkeiten. „Und die Mitarbeiter waren auch sehr freundlich.“

Um 13 Uhr schließt die Ausbildungsplatz-Börse. 300 Besucher nutzen bis dahin das Angebot, sich über die unterschiedlichen Berufe zu informieren. „Damit sind wir sehr zufrieden“, sagt Volksbank-Mitarbeiterin Anke Schüppel. Von den Ausstellern habe man das Feedback erhalten, dass sie intensive Gespräche geführt hätten.