(ede) - Das geplante Gastronomieschiff für Veranstaltungen, das am Berger Steg anlegen soll, sorgt bei Anwohnern im Bereich Friedel-Areal und Bahnhof für Kritik. Wegen der beantragten Betriebserlaubnis bis 6 Uhr wird mit erheblicher Belastung und nächtlichen Störungen gerechnet.

Vor drei Jahren wurden im Bezirksbeirat Bad Cannstatt Pläne für ein Kulturschiff für Gastronomie und Veranstaltungen vorgestellt, das am Berger Steg anlegen soll. Es soll ein Treffpunkt für alle werden. Konzerte, Tanzveranstaltungen und Lesungen untern freiem Himmel und im Schiff waren vorgesehen. Der Bezirksbeirat war angetan. „Auch wir als direkte Anwohner im südlichen Bereich des Cannstatter Bahnhofes fanden die Idee einer solchen Einrichtung gut und hielten es für verträglich mit unserem Wohnumfeld“, sagt Joachim Schlegel, Eigentümervertreter im Friedel-Areal. Das hat sich geändert. Denn, so Schlegel, handle es sich tatsächlich um ein Schiff mit ganzjährigem Discobetrieb. Der Betreiber teilte mit, dass Discobetrieb donnerstags, freitags und samstags vorgesehen sei. Und vom Leiter der Gaststättenbehörde erhielt Schlegel kürzlich die Auskunft, dass ein Antrag auf Betriebserlaubnis bis 6 Uhr morgens vorliege. „Das ist für uns, als ob ganzjährig ein Wasenzelt die ganze Nacht Betrieb hat.“ Anwohner befürchten nicht nur Lärm, sondern auch ein Kommen und Gehen in Richtung S-Bahn.

„Wir wissen, wo wir wohnen.“ Frühlingsfest und Volksfest seien nicht das Problem. „Da sind wir im regelmäßigen Gespräch mit dem Veranstalter. Da hat sich viel getan.“ Im Cann gebe es im Schnitt drei Konzerte pro Woche. Und seit mehr als einem Jahr ist die Skaterhalle in Betrieb. „Das nehmen wir alles hin. Aber gegen das Discoschiff wehren wir uns. Das ist unserer Meinung nach nicht nachbarschaftsverträglich“

Unter einer Belebung des Neckarufers haben sich die Anwohner etwas anderes vorgestellt, eher eine Steigerung der Naherholung. Heute wollen sie bei der Bürgeranhörung in der Bezirksbeiratssitzung um 18 Uhr ihr Anliegen erneut vorbringen.