Täglich benutzen Pendler den Zuckerleweg als Schleichweg, obwohl er deutlich als Anliegerstraße ausgewiesen ist. Quelle: Unbekannt

Von Uli Nagel

Mit versenkbaren Pollern wollen die Grünen den Schleichverkehr im Zuckerleweg eindämmen. Für den nächsten Haushalt sollen 75 000 Euro zur Umsetzung eingestellt werden. In der kommenden Woche wollen die beteiligten Ämter zusammen mit Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler das Thema besprechen.

Schon einmal hatte die Verwaltung für den Zuckerleweg eine Lösung präsentiert, hatte jedoch vom Bezirksbeirat eine heftige Abfuhr erhalten. Denn eigentlich sollte im April 2011 ein Knopf an eine mehr als eineinhalbjährige Debatte gemacht werden, zumal sich in einer Bezirksbeiratssitzung einige Monate zuvor eine Mehrheit für die Pollerlösung abgezeichnet hatte. Grüne, SPD und SÖS/Die Linken plädierten dafür, da ihrer Meinung nach nur so der Schleichverkehr aus dem Zuckerleweg zu verhindern sei.

Das Problem damals: Anwohner mussten durch die festen Poller einen erheblichen Umweg in Kauf nehmen, da eine Ein- und Ausfahrt nur noch von oben oder unten möglich gewesen wäre. Doch nicht nur die Anwohner gingen auf die Barrikaden, auch die Wengerter sahen sich in ihrer Arbeit behindert und lehnten den Verwaltungsvorschlag kategorisch ab. Ein Votum, dem sich unterm Strich auch die Grüne, SPD und SÖS/Die Linken zähneknirschend anschließen mussten. Der Zuckerleweg blieb offen und der Schleichverkehr durfte ihn munter weiter benutzen. Es sei denn, die Polizei kontrolliert, was sich jedoch laut Revierleiter Thomas Engelhardt arg in Grenzen hält. Legen sich seine Beamten jedoch auf die Lauer, so hagelt‘s Bußgelder. 30 oder 40 Schleicher werden dann binnen einer Stunden zur Kasse gebeten.

Jetzt unternehmen die Grünen einen erneuten Anlauf. Diesmal jedoch mit versenkbaren Pollern. Deren Prinzip sei „anliegerfreundlich“, da sie per Fernbedienungen heruntergefahren werden können. Nachdem das Auto den Poller passiert hat, geht dieser automatisch wieder in die Höhe. Steht ein Fahrzeug auf dem Poller, bleibt er versenkt und kann in keinem Fall nach oben fahren. Natürlich haben die Polizei und Rettungsfahrzeuge eine Universalfernbedienung, die bei allen Durchfahrtssperren in Stuttgart einsetzbar sein sollen. Die Berechtigung für eine Fernbedienung erhalten Anwohner und Anlieger auf Antrag gegen eine einmalige oder jährliche Gebühr. Im Vergleich zum Bearbeitungsaufwand beim Parkraummanagement dürfte die Zahl der Antragsberechtigten, so die Grünen, gering sein.

In der kommenden Woche trifft sich Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler mit allen beteiligten Ämtern und will das Thema (Anschaffung, Verwaltung und Wartung) einmal besprechen. Was die finanzielle Seite angeht, so will die Grünen-Fraktion bereits für den kommenden Doppelhaushalt Nägel mit Köpfen machen und hat 75 000 Euro beantragt