Die Gründe für dieses Loch im Gleisbett bei Obertürkheim sind weiter unklar. Foto: privat

Im Juni hatte sich unter den S-Bahngleisen in Obertürkheim in unmittelbarer Nähe zu einer Tunnelbaustelle von Stuttgart 21 ein Loch im Schotter des Gleises aufgetan. Fragen nach den Gründen dafür beantwortet die Bahn auch ein halbes Jahr danach schmallippig.

Auch ein halbes Jahr nachdem sich unter Gleisen bei Obertürkheim im Schotter ein Loch aufgetan hat, sind die Gründe für den Zwischenfall weiterhin unklar. Das geht aus einer Antwort der Bahn auf Anfrage des Linksbündnisses „Die Fraktion“ im Stuttgarter Gemeinderat hervor.

Gleichlautende Antworten

Der Zusammenschluss hatte wenige Tage nach Bekanntwerden des Zwischenfalls im Juni einen Fragenkatalog an die Stadtverwaltung geschickt. Die hat Antworten bei der Deutschen Bahn eingeholt, die allerdings recht knapp ausfallen. Insgesamt neun Fragen hatte das Bündnis formuliert. Gleich drei Mal antwortet die Bahn mit dem Satz: „Weshalb sich der Schotter abgesenkt hat, ist noch nicht abschließend geklärt“.

Untersuchungen dauern an

Immerhin soll das nicht das letzte Wort in der Angelegenheit gewesen sein. „Sobald die Prüfungen zur Absenkung des Schotters abgeschlossen sind, erfolgen weitere Informationen“, heißt es in dem Antwortschreiben. In welchem zeitlichen Rahmen mit dem Abschluss der Untersuchungen zu rechnen ist, bleibt allerdings offen.

Problematischer Tunnelbau

Nachdem der Schaden im Juni bekannt geworden war, konnten die Züge die betroffene Stelle vorübergehend nur mit reduzierter Geschwindigkeit passieren. Die Frage des Linksbündnisses, warum an der Stelle nicht wie andernorts auch gesehen, bauzeitlich eine Behelfsbrücke eingesetzt wurde, kontert die Bahn mit der Feststellung, „die bergmännische Unterfahrung der Gleise“ sei „erfolgreich“ gewesen.

Mittlerweile ist in diesem Bereich der Tunnelvortrieb abgeschlossen. Aktuell laufen innerhalb der Röhren die Ausbauarbeiten. Der Bau der Röhren Richtung Obertürkheim war nicht frei von Problemen. Zeitweise kämpften die Tunnelbauer mit starkem Wasserandrang, ein über dem Tunnel liegender Sportplatz war wochenlang nicht benutzbar.