Intendanten-Duo in Esslingen seit 2019: Marcus Grube (li.) und Friedrich Schirmer Foto: Pressefoto H. Rudel/Horst Rudel

Zwei Spielzeiten noch gibt es die Doppelspitze Marcus Grube und Friedrich Schirmer an der WLB in Esslingen, danach folgt eine Kontinuität versprechende Veränderung in der Intendanz.

Marcus Grube übernimmt ab September 2024 die Intendanz der Württembergischen Landesbühne (WLB) in Esslingen. Dafür hat sich der Verwaltungsrat am Donnerstag einstimmig ausgesprochen. Als Doppelspitze mit Friedrich Schirmer führt er das Theater seit 2019. Von 2014 bis 2019 war er stellvertretender Intendant in künstlerischen Angelegenheiten. Ab der Spielzeit 2024/25 übernimmt der Dramaturg und Regisseur nun alleine das Ruder. Die Herausforderung, „die Landesbühnen in Baden-Württemberg in die Zukunft zu führen“, reize ihn. Sein Vertrag läuft bis zum Ende der Spielzeit 2028/29.

Zwei Spielzeiten gestalten Schirmer und Grube noch gemeinsam. Dann geht der 70-Jährige in den Ruhestand. Für Staatssekretärin Petra Olschowski ist die Kontinuität an der Landesbühne ein Glücksfall: „Marcus Grube bringt Kompetenz, Erfahrung und Lust auf Weiterentwicklung mit.“ Gerade in der Corona-Pandemie habe er es geschafft, gemeinsam mit Schirmer das Haus durch die schwierige Zeit zu führen. Das Modell der Theater mit Abstecherbetrieb neu zu denken, sieht Grube als eine zentrale Aufgabe seiner Intendanz. In der Entwicklung kulturpolitischer Strategien liegt einer seiner Schwerpunkte. Den Spagat zwischen einem vielfältigen Theaterangebot im ländlichen Raum und der künstlerischen Arbeit am Stadttheater Esslingen findet er gerade in schwierigen Zeiten besonders spannend.

Grube schätzt die rege Kulturszene in Esslingen

Nach dem Studium der evangelischen Theologie in Hamburg, München und Erlangen und einem Schauspielstudium in Stuttgart hat ihn der damalige Intendant Friedrich Schirmer ans Schauspiel des Staatstheaters Stuttgart geholt. Grube hat sich in Esslingen dann als Regisseur und Autor weiterentwickelt. Was hat ihn dazu bewogen, in Esslingen zu bleiben? „Als Intendant fragt man sich immer, ob die eigene Arbeit für die Stadt noch passt.“ In Esslingen mit seiner lebendigen Kulturszene habe er daran nie gezweifelt. Lob zollt er der Zusammenarbeit mit der Stadt. Die Landestheater werden zu 70 Prozent vom Land finanziert, 30 Prozent schultern die Kommunen.