Später Schnee tut blühenden Obstbäumen gar nicht gut. Foto: imago/Westend61/imago stock&people

Der März war sonnig, warm und viel zu trocken. Der April bringt den Winter zurück. Mit Schnee und Frost – ein Temperatursturz von fast 20 Grad steht an. Bitter ist das für die Obstblüte.

Pünktlich zum Beginn des wankelmütigen Aprils wird das Wetter in Stuttgart schlechter. Nach herrlichen, aber viel zu trockenen Frühlingstagen und ein bisschen Saharastaub wird es jetzt erst regnerisch und dann richtig kalt. „Die wunderschönen Hochdrucktage liegen jetzt endgültig hinter uns“, sagt Clemens Steiner, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst (DWD) am Stuttgarter Schnarrenberg.

Nachdem manche Wetterstationen in Baden-Württemberg im ganzen März keinen Tropfen Regen verzeichnet hätten, bringe eine unbeständige Wetterlage am Mittwoch und Donnerstag verbreitet Niederschläge, so Steiner. „Es gibt kräftige Regenschauer, lokal kann auch mal ein Gewitter dabei sein.“

„Sehr nasser Schnee und Schneematsch“

Was zuerst als Regen runterkommt, verwandelt sich zum Ende der Woche hin vermehrt auch in Schnee, weil polare Luft in den Südwesten strömt. „In der Nacht zum Freitag gibt es im Bergland Schnee“, prognostiziert Steiner. „Die Schneefallgrenze liegt bei etwa 500 Meter.“ Am Freitag und Samstag bekommen dann auch die Niederungen Schnee ab. Auch im Tiefland können da ein paar wenige Zentimeter Weiß zusammen kommen. „Das wird aber sehr nasser Schnee und Schneematsch sein“, dämpft der Meteorologe Hoffnungen auf eine letzte Schlittenpartie an Stuttgarts Hängen. Vor allem der Samstag werde richtig ungemütlich.

Die Nächte werden frostig

Dazu gibt es einen Temperatursturz von fast 20 Grad. Für die Pflanzen, vor allem die Obstbäume, die wegen des ungewöhnlich warmen Märzwetters schon blühen, wird der Frost, der mit dem Schnee kommt, gefährlich. „In der Nacht auf Freitag wird es über 500 Meter Frost geben, aber dann werden die Nächte auch in tieferen Lagen sehr kalt.“ In der Nacht zum Samstag sinke das Thermometer in Stuttgart auf -2 Grad, in der Nacht zum Sonntag kann es bis zu -4 Grad kalt werden, in der Nacht zum Montag sogar -5 Grad. Auch tagsüber kommen die Temperaturen nicht weit über 0 Grad hinaus.

Wer seine frostempfindlichen Pflanzen schon in aller Vorfreude auf die Terrasse gestellt hat, sollte sie in den kommenden Nächten lieber wieder an einen geschützten Ort bringen oder dick mit Jute einpacken.

„Spätestens am Dienstag ist dieses kurze Wintergastspiel vorbei“, sagt Steiner. Unbeständig bleibe es aber weiterhin – nur nicht mehr so kalt.