Die Feuerwehr im Einsatz Foto: Benjamin / Beytekin

Das kann kein Zufall mehr sein: Die Feuerwehr musste in der Nacht auf Mittwoch zweimal in die Steinstraße in Winnenden ausrücken. Erst in der vergangenen Woche hatte es dort zweimal gebrannt.

Die Feuerwehr ist in der Nacht auf Mittwoch zweimal in die Steinstraße in Winnenden ausgerückt. Kurz nach 22.30 Uhr wurde ein Brand in einer dortigen Garage gemeldet. Das Feuer konnte zügig gelöscht werden. In der Garage, die als Lagerraum genutzt wurde, befanden sich unter anderem Holz und Kartonagen. Ersten Schätzungen zufolge beläuft sich der Schaden auf rund 1500 Euro, verletzt wurde niemand.

Kurz darauf, gegen 1.15 Uhr, meldeten Anwohner jedoch einen weiteren Brand in derselben Straße. Diesmal war eine Wohnung betroffen. Anwohner konnten das Feuer löschen, bevor die Feuerwehr eintraf. Es entstand kein allzu großer Schaden.

Auffällig dabei ist allerdings: Das Feuer ist bereits das vierte innerhalb kürzester Zeit in der Steinstraße. Exakt dieselbe Wohnung war laut der Polizei bereits am Samstag, 4. November, von einem Brand betroffen gewesen. Damals hatte die Polizei einen technischen Defekt eines Stromkastens als Ursache vermutet. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag war zudem in einem direkt angrenzenden Nachbarhaus ein Wäscheständer in Brand geraten. In diesem Fall hatte die Polizei Brandstiftung zumindest nicht ausgeschlossen.

Brandstiftung in Winnenden: Polizei sucht Zeugen

Bei den beiden jüngsten Bränden geht die Polizei von einer Brandstiftung als Ursache aus. Laut einem Sprecher gehört auch die Garage zu den beiden betroffenen Gebäuden. „Nach dem Feuer vom Freitag wies die Spurenlage zwar auf einen Defekt hin. Aber in Anbetracht der vielen anderen Brände überprüfen wir jetzt, ob es doch einen Zusammenhang gibt.“ In dem Zuge hat die Polizei auch den Brand eines Autos im Blick, der sich in der Nacht zum Dienstag auf dem Gelände des psychiatrischen Klinikums Schloss Winnenden ereignet hatte.

Die Kriminalpolizei hat Ermittlungen aufgenommen und bittet Zeugen, die in diesem Zusammenhang etwas beobachtet haben, sich unter der Nummer 0 73 61 / 58 00 zu melden.

Die Häuser in der Steinstraße gehören der Paulinenpflege. Eigentlich sind sie wegen ihres Zustandes als unbewohnbar eingestuft, das Sozialunternehmen nutzt sie allerdings dennoch als Notunterkunft für hörbehinderte beziehungsweise gehörlose Familien aus der Ukraine. Ein Sprecher der Paulinenpflege hatte dies gegenüber unserer Zeitung mit der grassierenden Wohnungsnot in der Region begründet. Langfristig will das Unternehmen die beiden dreistöckigen Häuser abreißen lassen und durch moderne Wohnheime ersetzen, sobald die finanzielle Lage dies zulässt.

Laut dem Polizeisprecher ist bei den Ermittlern nichts von etwaigen Drohungen aus dem fremdenfeindlichen Milieu oder vonseiten der Bewohner bekannt. „Wir haben das Gebiet heute Nacht verstärkt bestreift, jetzt laufen die Ermittlungen unserer Kollegen“, sagte er.