Polizisten haben in Weingarten auf einen mutmaßlichen Angreifer geschossen. (Symbolbild) Foto: dpa/Silas Stein

In Weingarten haben Polizisten auf einen mutmaßlichen Angreifer geschossen und ihn dabei verletzt. Das ist bislang bekannt.

Die Polizei hat in Weingarten im Landkreis Ravensburg auf einen mutmaßlichen Angreifer geschossen. Die Beamten hatten sich am Mittwochabend auf dem Münsterplatz bedroht gefühlt. Sie setzten nach Polizeiangaben eine Waffe ein und verletzten den mutmaßlichen Täter dabei, jedoch nicht lebensgefährlich. Das Landeskriminalamt (LKA) in Stuttgart übernahm die Ermittlungen, wie es in Fällen des polizeilichen Schusswaffengebrauchs üblich ist.

Nach jetzigem Stand wurde die Polizei kurz nach 22.00 Uhr wegen eines Streits auf den Münsterplatz gerufen. „Dort kam es durch einen 26-Jährigen zu einer Bedrohungslage mit einem Messer“, teilte ein LKA-Sprecher am Donnerstagvormittag mit. Dann fielen Polizeischüsse. Der verletzte Mann sei vorläufig festgenommen worden und liege in einem Krankenhaus.

Zweiter Fall in wenigen Tage

Er ist der zweite Fall binnen weniger Tage, bei dem Beamte im Südwesten in einer Bedrohungslage schießen. Einen Tag vor Heiligabend hatte ein 49-Jähriger die Polizei alarmiert, in seiner Wohnung läge eine tote Person. Als die Beamten ankamen, soll der Mann mit einem Messer bewaffnet vor dem Haus gestanden und die Polizisten bedroht haben.

Trotz Aufforderungen habe er die Waffe nicht weggelegt. „Als sich der 49-Jährige schließlich mit dem Messer in der Hand auf die Polizeikräfte zubewegte, machte einer der eingesetzten Polizeibeamten von seiner Dienstwaffe Gebrauch“, hieß es. Nach dpa-Informationen soll der Beamte vier Schüsse abgegeben haben. Der Mann starb - laut dem vorläufigen Obduktionsergebnis der Rechtsmedizin Heidelberg an den Schussfolgen. Das endgültige Obduktionsergebnis sowie das Ergebnis stehen laut LKA noch aus. Über ein Hinweisportal könnten Zeugen weiter Videos vom Geschehen übermitteln.

49-Jähriger wohl psychisch erkrankt

In der Wohnung hätten die Einsatzkräfte keine Leiche entdeckt, hatte es geheißen. Die Polizei habe schon mehrfach mit dem Mann zu tun gehabt. Laut der „Initiative 2. Mai“ war der 49-Jährige psychisch erkrankt und lebte mit seinen drei Kindern bei seiner Mutter.

Die Initiative ist nach einem Ereignis am 2. Mai 2022 benannt, bei dem ein psychisch kranker Mann infolge eines Polizeieinsatzes in der Mannheimer Innenstadt starb. Der Prozess gegen zwei beteiligte Beamte wegen Körperverletzung im Amt mit Todesfolge beziehungsweise wegen fahrlässiger Tötung durch Unterlassen soll am 12. Januar beginnen.

Dienstwaffen dürfen nur als äußerstes Mittel genutzt werden. Ob sogenannter unmittelbarer Zwang angewendet wird, entscheidet die jeweilige Polizeibeamtin oder der jeweilige Polizeibeamte grundsätzlich im Einzelfall und unter Berücksichtigung des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit.