Sadio Mane wechselt vom FC Bayern zum saudischen Erstligisten Al-Nassr. Foto: dpa/Sven Hoppe

Sadio Mane verlässt den FC Bayern in Richtung Saudi-Arabien. Es ist das Ende eines millionenschweren Missverständnisses.

Es ist nicht allzu lange her, da platzte die Führungsetage des FC Bayern fast vor Stolz. „An ihm“, sagte der damalige Sportvorstand Hasan Salihamidzic bei der Präsentation des Münchner Königstransfers Sadio Mane im Juni 2022 strahlend, „werden wir sehr viel Freude haben“. Nur etwas mehr als ein Jahr später ist die Ernüchterung in München groß - und Mane schon wieder weg.

Am Dienstag gab der FC Bayern den Abgang des Senegalesen bekannt. Mane wechselt wie erwartet zum saudischen Erstligisten Al-Nassr. Der Klub um Cristiano Ronaldo zahlt laut Medienberichten eine Ablöse von knapp 30 Millionen Euro für den 31-Jährigen, der in der Wüste 40 Millionen Euro netto pro Jahr verdienen soll.

Für den deutschen Rekordmeister endet damit ein millionenschweres Missverständnis. „Der Abschied vom FC Bayern tut mir weh. Ich hätte mir ein anderes Ende gewünscht“, hatte auch Mane schon zuvor tief enttäuscht bei Sky zugegeben: „Ich wollte es in dieser Saison allen beweisen.“

Vertrag lief eigentlich bis 2025

Eigentlich sollte Mane, der in München noch einen Vertrag bis 2025 besaß, nach seinem Wechsel vom FC Liverpool Robert Lewandowski im Sturm der Bayern beerben. Die hohen Erwartungen konnte er mit zwölf Toren und sechs Vorlagen aber nicht im Ansatz erfüllen. Besonders in der Rückrunde der abgelaufenen Saison war er meist nur zweite Wahl.

„Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was da schiefgelaufen ist“, sagte Jürgen Klopp über seinen ehemaligen Schützling. „Als Sadio uns verließ“, so der Teammanager von Liverpool weiter, „war er auf einem Hoch, in sehr guter Verfassung, ein Weltklassespieler, daran gab es nicht den Hauch eines Zweifels - da kann man jeden im Klub fragen.“

Zuerst wurde Mane im November durch eine Verletzung am Wadenbeinköpfchen zurückgeworfen, später kamen Negativ-Schlagzeilen aufgrund einer Kabinen-Attacke auf Leroy Sane dazu. „Durch die lange Ausfallzeit konnte er sich auch beim FC Bayern nicht so einbringen, wie wir alle und er selbst sich das erhofft hatten“, sagte Vorstandschef Jan-Christian Dreesen am Dienstag.

Trennung sei „die beste Lösung“ gewesen

„Wir haben nicht das volle Potenzial aus ihm herausgeholt, das ist auch meine Verantwortung“, bekannte Trainer Thomas Tuchel. Die Trennung sei aber „die beste Lösung“ gewesen. Sein Abschiedsgespräch mit Mane nannte er „etwas traurig, wir haben uns lange kräftig umarmt und am Ende gelacht. Ich hatte immer eine gute Beziehung zu ihm, das wird auch so bleiben.“

Helfen kann Mane den Bayern durch seinen Abgang vielleicht doch noch - auf andere Weise. Die nun generierte Ablösesumme dürften die Münchner bald reinvestieren. Schließlich arbeiten sie weiter mit Hochdruck an einer Verpflichtung von Wunschstürmer Harry Kane. Auch Kyle Walker von Manchester City steht weiterhin weit oben auf der Liste, dazu ein Torwart und ein Sechser.