Gemäß einer Machbarkeitsstudie könnte das AWS-Gelände in der Gingener Straße optimaler genutzt werden. Fotos: Kuhn Quelle: Unbekannt

Von Mathias Kuhn

Das Gelände zwischen der Wilhelmsschule und der B 10 ist ein Filetstück für Wangen. Es wird vom Tiefbauamt und der Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS) gemeinsam genutzt. Da der AWS-Standort in der Türlenstraße bald aufgegeben wird, sollen Teile des Innenstadtstandorts in die Gingener Straße sowie nach Münster verlagert werden. Neu- und Umbaumaßnahmen sind für beide Standorte geplant. Im Herbst 2017 sollen die Umbaupläne vorgestellt werden.

Für Wangens Städtebauvisionen spielte der Betriebshof des Tiefbauamts und der Abfallwirtschaft in der Gingener Straße eine wichtige Rolle. Auf Entwürfen der Stadtplaner war das Grundstück zwischen Wilhelmsschule, Jugendhaus, Flatowhalle und Autohof für Sportanlagen reserviert. Dorthin hätte - so die Pläne zu Zeiten, als das Gewerbegebiet Kesselstraße fit für Innovationen und junge Technologieunternehmen gemacht werden sollte - das Vereinsgelände des damaligen VfL Wangen verlagert werden. Die Ideen dürften nun begraben werden. Die AWS hat zurzeit noch eine Betriebsstelle in der Türlenstraße. Von hier erfolgt die Sperrmüll- und Containerabfuhr für das gesamte Stadtgebiet sowie die Abfall- und Wertstoffentsorgung für die Innenstadtbezirke und Botnang. Vergangenen Sommer wurde nun beschlossen, dass die Stadt das Grundstück einer höherwertigen Nutzung zuführt: Auf dem AWS- und dem benachbarten Bürgerhospital-Areal sollen Wohnungen gebaut werden. 2019 beginnen die Bauarbeiten auf dem Gelände des Bürgerhospitals.

Seit Jahren sucht die AWS geeignete Ersatzflächen für ihre Betriebsstelle in der Innenstadt - erfolglos. Eine Machbarkeitsstudie hat festgestellt, dass 75 Prozent der Einrichtungen in die AWS-Standorte Burgholzhofstraße in Münster und in die Gingener Straße verlagert werden könne. „Ein Vorschlag zur Anordnung der neuen Gebäudekörper ist ebenfalls Bestandteil der Studie“, sagt eine AWS-Sprecherin. Aufgrund der zu erwartenden Baukosten in der Burgholzhof- und Gingener Straße müsse bereits die Planung der Baumaßnahmen europaweit ausgeschrieben werden. Die Gesamtkosten werden auf knapp 15 Millionen Euro geschätzt.

„Dieser Ausschreibungsprozess hat bereits begonnen und wird voraussichtlich bis Ende Juli 2017 abgeschlossen sein. Das in diesem Verfahren ermittelte Planungsbüro wird dann ab Herbst 2017 die Planung erstellen“, so die AWS-Sprecherin. Sowohl in der Burgholzstraße als auch in der Gingener Straße werden überwiegend LKW-Abstellhallen und Betriebsgebäude mit Büros und Sozialräumen errichtet. Im Außenbereich werden auch Einrichtungen für den Winterdienst beispielsweise Salzlager, Waschplätze und Freilager geplant. Wie die bisher in der Türlenstraße aufgeteilten Bereiche auf die beiden Standorte aufgeteilt würden, sei derzeit noch nicht geklärt. „Ziel ist es, auf den einzelnen Standorten schlagkräftige Einsatzgruppen zu bilden, um einen wirtschaftlichen Betrieb führen zu können.“ Sicher scheint: Dem Wangener Betriebshof wird eine wichtigere Rolle zukommen.