Warum der Dobermann die Reisenden gebissen hat, ist unklar. Foto: imago images/Alex Gulevich

Ein angeleinter Hund hat einen 41 Jahre alten Mann auf dem Bahnsteig attackiert, wenig später verletzt der Dobermann eine 48-jährige Frau. Die Polizei nimmt den Vierbeiner daraufhin seinem Halter weg und übergibt ihn an einen Tiernotdienst.

Ein Hund hat am Donnerstag am Stuttgarter Hauptbahnhof zwei Reisende gebissen und dadurch verletzt. Der Dobermann ging kurz vor 17.30 Uhr gemeinsam mit seinem 40 Jahre alten Herrchen an Bahnsteig 5 entlang, als das angeleinte Tier offenbar unvermittelt einen 41 Jahre alten Reisenden attackierte und ins Bein biss. Der Geschädigte erlitt durch den Vorfall leichte Verletzungen, lehnte jedoch eine medizinische Behandlung durch den Rettungsdienst ab.

Halter hat mehr als 2,2 Promille

Nur wenige Minuten später biss der Dobermann auf dem Weg aus dem Hauptbahnhof erneut zu. Dieses Mal verletzte er eine 48-Jährige leicht am Oberschenkel. „Zum Glück hat sich das Tier in beiden Fällen nicht verbissen“, sagt Denis Sobek, Sprecher der Bundespolizei. Anschließend wurde der Hund durch alarmierte Streifen dem stark alkoholisierten Mann – er hatte mehr als 2,2 Promille – weggenommen und dem Tiernotdienst übergeben. Wie es mit dem Vierbeiner weitergeht, sei offen, so Sobek. Es werde geschaut, ob das Tier schon einmal Probleme gemacht habe.

„Darüber hinaus wird untersucht, ob der Halter oder der Hund einen Fehler gemacht hat“, so Sobek. Theoretisch sei anschließend vieles möglich. „Auch, dass der Besitzer seinen Dobermann unter Auflagen, wie einer Maulkorbpflicht, zurückbekommt.“ Letztlich müsse das aber das städtische Ordnungsamt beziehungsweise ein Gericht entscheiden. Nicht nur wegen der Bissattacke steht dem 40-jährigen Halter aber Ärger ins Haus. Weil er sich uneinsichtig und unkooperativ gegenüber den Einsatzkräften verhalten haben soll, wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung eingeleitet.