Aufarbeiter der Geschichte: Volker Mall in der sehr gut besuchten Spitalkirche in Herrenberg Foto: Eibner-Pressefoto/Roger Bürke

In seinen Memoiren hielt Alex Sofer seine Erlebnisse zwischen 1939 und 1945 fest. Volker Mall hat sie ins Deutsche übersetzt und nun vorgestellt. Es ist ein eindrückliches Buch.

„Als wir in der Straße beim Waschraum waren, sahen wir über dem Wald ein hohes Feuer, das den Himmel rot färbte. Und die Luft war erfüllt von einem Geruch nach verbranntem Fleisch.“ In dieser Passage beschreibt Alex Sofer, der 1922 in Krynki, einer polnischen Stadt nahe der belarussischen Grenze geboren wurde, den Feuerschein der Krematorien am Tag seiner Ankunft in Auschwitz. Dorthin war er von seiner Heimatstadt Krynki aus über Grodno am 26. Januar 1943 deportiert worden – und er schaffte es, dort fast zwei Jahre zu überleben.