Die Videoüberwachung läuft in den Nächten des Wochenendes. Foto: Max Kovalenko/Lichtgut

Die Polizei zieht eine positive erste Bilanz der Videoüberwachung in der Stuttgarter Innenstadt. Doch bald muss der Gemeinderat über den weiteren Einsatz entscheiden.

Die Videoüberwachung steht demnächst im Gemeinderat auf der Tagesordnung. Das Gremium hat bei der Einführung bestimmt, dass nach einem halben Jahr Bilanz gezogen und über die Fortführung entschieden wird, auf der Basis eines Berichts über die ersten Monate.

Der Polizeipräsident Markus Eisenbraun hat bei der Präsentation der Kriminalstatistik für Stuttgart bereits einen ersten Einblick gegeben, wie die Polizei die Kameras nutzt. Sie arbeitet mit Livebildern, die direkt ins Führungs- und Lagezentrum übertragen werden. „Wir haben bereits ungefähr 100 Ereignisse, bei denen wir aufgrund der Bilder der Kameras Straftaten verhindern oder aufklären konnten“, sagt der Chef der Stuttgarter Polizei. Außerdem hätten die Beamtinnen und Beamten, die am Pragsattel auf den Monitoren das Geschehen in der Innenstadt beobachten, schon „in einer Vielzahl von Fällen die Einsatzkräfte in der City „dorthin leiten können, wo sich etwas anbahnt“, fügt Eisenbraun hinzu. Zusammen mit den Beamten, die an den Wochenenden zusätzlich im Rahmen der Sicherheitskonzeption Stuttgart (SKS) im Einsatz sind, habe die Videoüberwachung die polizeiliche Reaktionsfähigkeit erhöht.

Als Beispiel wird ein Zwischenfall aus dem Sommer 2022 angeführt. In einer Nacht Ende Juni wurde über die Kameras beobachtet, wie am Eckensee im Schlossgarten ein Streit ausbrach. Dabei habe eine Person eine Flasche auf eine achtköpfige Gruppe geworfen. Die Flasche habe zwar niemanden getroffen, die Gruppe sei dann aber zu acht auf den Werfer losgegangen. Die Beamtinnen und Beamten vor den Bildschirmen alarmierten Einsatzkräfte in der Nähe, die einschritten und laut der Polizei eine Eskalation verhindern konnten. Die Beteiligten hätten zunächst alle versucht abzustreiten, dass sie etwas mit dem Zwischenfall zu tun gehabt hätten. Aufgrund der Aufnahmen habe man das aber nachweisen können.

Die Kameras stehen am Schlossplatz, im Oberen Schlossgarten und am Kleinen Schlossplatz. Sie laufen von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag sowie vor Feiertagen in der Zeit von 20 bis 6 Uhr. Bei Veranstaltungen und Demos sind sie aus.