Der Bauernprotest wird vor allem an den Autobahnauffahrten stattfinden. Foto: dpa/Marijan Murat

Der Kreis Ludwigsburg wird von den Demonstrationen der Landwirte wohl am härtesten getroffen. Die Polizei und der Landrat stellt die Kreis-Bevölkerung auf extreme Verkehrsbehinderungen ein.

Bereits am Donnerstag warnte das Polizeipräsidium Ludwigsburg vor schweren Verkehrsbehinderungen durch den Bauernprotest am kommenden Montag, 8. Januar. Nun konkretisiert die Polizei die Infos zu den betroffenen Orte und ermahnt die demonstrierenden Landwirte. Zudem hat der Landrat eine Einschätzung für Montag. Das Wichtigste im Überblick:

1. Vor allem Anschlussstellen betroffen

Die Kundgebungen der Landwirte werden sich vor allem an den Auf- und Abfahrten der Autobahnen abspielen. Also rund um die Anschlussstellen Ludwigsburg Süd und Nord, Pleidelsheim und Stuttgart-Zuffenhausen.

Ab 6 Uhr am Morgen werden dort jeweils mehrere Hundert Traktoren erwartet. Das Auf- und Abfahren auf die Autobahnen sollte laut Polizei zwar grundsätzlich möglich bleiben, es ist aber wahrscheinlich, dass die umliegenden Bundes-, Kreis- und Landesstraßen verstopft sein werden.

2. Auch auf Bundesstraßen und Landstraßen wird demonstriert

Laut Polizei wird ab 6 Uhr unter anderem die B 10 zwischen Schwieberdingen und der Anschlussstelle Zuffenhausen verstopft sein. Auch die B 27 zwischen Ludwigsburg und Bietigheim, vorbei an der Anschlussstelle Ludwigsburg Nord, sollte gemieden werden.

Die Traktoren fahren ab 6 Uhr auch auf der Landstraße 1140 zwischen dem Schwieberdinger Bosch-Werk und der Ortseinfahrt Ludwigsburg-Möglingen. Zudem bewegt sich eine Kundgebung von Remseck-Neckargröningen über die L1100 nach Norden. Durch Poppenweiler, vorbei an Marbach, nach Murr und dann in Richtung der Anschlussstelle Pleidelsheim.

3. Verkehrsbehinderungen werden überall vorkommen

Eine Polizeisprecherin stellt klar, dass es am Montagmorgen auch auf anderen, kleineren Straßen zu Problemen kommen wird. „Die Traktoren werden aus allen Himmelsrichtungen anfahren, wir haben keine Kontrolle darüber, welche Strecken das dann trifft.“

Die Polizei habe zwar Kenntnis von vielen angemeldeten Kundgebungen, rechnet für Montag aber zudem mit mehreren Spontanversammlungen der Landwirte.

4. Für die Stadt Ludwigsburg bisher nichts angekündigt

Laut Polizeisprecherin ist aktuell keine Versammlung für die Stadt Ludwigsburg angemeldet. Zwar werde es auch im Stadtgebiet zu Behinderungen kommen, laut aktuellen Informationen könnte die Stuttgarter Straße (B 27) aber befahrbar sein.

5. Landrat ist den Umständen entsprechend gelassen

Landrat Dietmar Allgaier teilt am Freitag seinen Eindruck von den Gesprächen mit den Versammlungsleitern aufseiten der Landwirte mit. Die Gespräche seien gut verlaufen und die Landwirte hätten Sicherheitsbedenken und die Bedenken rund um die Straßenverkehrsordnung verstanden und geteilt. Aktuell glaubt er, dass die Proteste zwar Verkehrsbehinderungen hervorrufen, Schlimmeres erwarte er jedoch nicht.

Ausufernde Proteste wie am Donnerstagabend verurteilt Allgaier. An einem Fähranleger in Schleswig-Holstein blockierte eine Gruppe Landwirten eine Fähre, auf der sich Vizekanzler Robert Habeck befand. Allgeier sieht aktuell keinen Anlass, derartige Aktionen für die Proteste im Kreis zu befürchten.

6. Polizei appelliert an die Landwirte

Die Polizei wird laut eigener Aussage am Montag entlang der betroffenen Strecken verkehrspolizeiliche Maßnahmen durchführen, um die Auswirkungen der Versammlungen auf den Straßenverkehr möglichst zu begrenzen.

In einer Pressemitteilung weist die Polizei die Demonstranten darauf hin, dass die vorgegebenen Flächen, Strecken und Auflagen zu beachten sind. Die Teilnehmer sollen sich an Verkehrsregeln halten und den Weisungen der Polizeibeamten Folge leisten. „Insbesondere ist die Bildung von Rettungsgassen und das Freihalten von An- und Abfahrtsstrecken der Krankenhäuser, Rettungs- und Feuerwachen unerlässlich, um den Schutz und die Versorgung der Bevölkerung weiterhin gewährleisten zu können.“