Frauen und Mädchen in Afrika leiden unter Dürren. Foto: dpa/Uncredited

Weltweit leiden über eine Milliarde Frauen und Mädchen an Mangelernährung – und damit deutlich mehr als Männer und Jungen.

Mehr als eine Milliarde Frauen und Mädchen weltweit sind mangelernährt. Sie litten an Untergewicht, Wachstumsverzögerungen, fehlenden Mikronährstoffen und Blutarmut, heißt es in einem Bericht, den Unicef am Dienstag anlässlich des Weltfrauentags (8. März) veröffentlichte. „Im Jahr 2021 waren 126 Millionen mehr Frauen als Männer von Ernährungsunsicherheit betroffen – 2019 waren es noch 49 Millionen“, so das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen.

Die Zahl werdender und stillender Mütter, die unterernährt sind, ist laut dem Bericht in zwölf Ländern seit 2020 um 25 Prozent gestiegen. In den größtenteils afrikanischen Ländern seien 6,9 Millionen der Frauen und Jugendlichen akut unterernährt – 2020 waren es noch 5,5 Millionen, teilte Unicef am Dienstag mit. Anlässlich des Weltfrauentags am Mittwoch und der herrschenden globalen Nahrungsmittelkrise rief das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen dringend dazu auf, die Ernährungslage der betroffenen Schwangeren und stillenden Mütter zu verbessern.

Frauen und Mädchen in Afrika besonders betroffen

„Afghanistan, Burkina Faso, Tschad, Äthiopien, Kenia, Mali, Niger, Nigeria, Somalia, Südsudan, Sudan und Jemen bilden das Epizentrum einer globalen Ernährungskrise, die durch den Krieg in der Ukraine sowie durch anhaltende Dürren, Konflikte und Instabilität in einigen Ländern weiter verschärft wurde“, heiß es in dem Bericht. „Wenn die internationale Gemeinschaft jetzt nicht gegensteuert, könnten die Folgen über Generationen hinweg andauern“, warnte Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell.

Der Bericht fordert, den Zugang von Mädchen und Frauen zu nahrhafter, sicherer und erschwinglicher Nahrung zu priorisieren. Dazu zählten rechtlich verbindliche Maßnahmen, um Lebensmittel wie Mehl, Speiseöl und Salz mit Nährstoffen anzureichern und somit Mikronährstoffmangel und Anämie bei Mädchen und Frauen zu verringern. Mädchen und Frauen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen bräuchten freien Zugang zu grundlegenden Ernährungsdiensten, sowohl vor und während der Schwangerschaft und der Stillzeit.

Ferner fordert das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, die Beendigung geschlechtsdiskriminierender und sozialer Normen wie Kinderheirat und die ungleiche Verteilung von Nahrung, Haushaltsressourcen, Einkommen und Hausarbeit zu beschleunigen.