Den schwäbischen Dialekt mögen viele Menschen laut einer Umfrage nicht. Foto: IMAGO/Christian Ohde/IMAGO/Christian Ohde

Der sächsische Dialekt ist unbeliebt, das ist kein Geheimnis. Doch auch Schwäbisch schneidet bei einer Umfrage schlecht ab.

Beim Thema Dialekt scheiden sich die Geister, den einen findet man sympathisch, den anderen nervig. Und doch ist die Mundart viel mehr als nur Sprache. Sie verleiht einer Gegend Identität und prägt das Image der Region und ihrer Bewohner. Negative Eigenschaften ordnet man den unterschiedlichen Redensarten automatisch zu. Ohne Vorurteile geht es beim Klang von Dialekten wie Hessisch, Berlinerisch oder Schwäbisch also nicht. Welche Dialekte sind in Deutschland besonders unbeliebt? Damit hat sich eine aktuelle Umfrage der Online-Sprachlernplattform „Preply“ beschäftigt.

Die Teilnehmenden mögen demnach unter anderem kein Bairisch. Der Dialekt des größten Bundeslandes landet mit 18,6 Prozent auf dem dritten Platz. Geschlagen wird dieser Wert knapp vom Schwäbischen auf dem zweiten Platz. Bei 19,3 Prozent der Befragten ist dieser Dialekt unbeliebt. Ein Blick auf die jeweiligen Bundesländer zeigt, dass der unbeliebte Spitzenreiter in Sachsen-Anhalt Schwäbisch ist. In Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern hören die Einheimischen hingegen Baierisch ungern.

Sächsisch ist abgeschlagener Spitzenreiter

Mit Abstand am unbeliebtesten ist allerdings Sächsisch. 37,6 Prozent mögen den Klang überhaupt nicht. Auf Länderebene sind zwölf der Bundesländer sicher: Sächsisch missfällt ihnen am meisten. Eine Umfrage der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) kam im Jahr 2008 zu einem ähnlichen Ergebnis. Damals wurde Sächsisch mit 54 Prozent ebenfalls zum unbeliebtesten Dialekt gewählt wurde. Den zweiten Platz teilten sich Baierisch und Berlinerisch mit jeweils 21 Prozent. Schwäbisch folgte an dritter Stelle mit 17 Prozent.

In der aktuellen Umfrage kommt Westfälisch am besten weg. Bei den Befragten löste der Dialekt am wenigsten negative Gefühle aus. Die Mundart erhielt nur 6,5 Prozent der Stimmen und nervt die Allgemeinheit damit am wenigsten.

Methodik
Die Umfrage wurde durch „Preply“ in Auftrag gegeben und den Angaben der Sprachlernplattform nach durch ein unabhängiges Marktforschungsinstitut durchgeführt. Rund 1000 Männer und Frauen zwischen 16 und 65 Jahren wurden im Juli dieses Jahres befragt. Die Frage an die Teilnehmenden war: Welche deutschen Dialekte mögen Sie überhaupt nicht? Die Antwortmöglichkeiten lauteten: Bairisch, Sächsisch, Schwäbisch, Plattdeutsch, Berlinerisch, Kölsch, Pfälzisch, Fränkisch, Hessisch, Rheinländisch, Saarländisch, Thüringisch, Badisch, Westfälisch, Wienerisch, Tirolerisch, Kärntnerisch, Schwyzerdütsch, oder Keinen der genannten Dialekte. Mehrfachnennungen waren möglich.