Der Stuttgarter Torwart spricht über die anstehenden Verhandlungen mit dem FC Bayern – und einen möglichen Verbleib beim VfB auch in der kommenden Saison.
Auch nach Abpfiff hatte Alexander Nübel noch zu knabbern. An der Szene, die das Spiel des VfB Stuttgart gegen den 1. FC Heidenheim (3:3) kippen ließ und an der er maßgeblich beteiligt war. „Es tut sehr weh, dass ich das Ganze einleite“, sagte der VfB-Keeper über seinen Patzer beim Stand von 2:0, als er einen harmlosen Kopfball von Tim Kleindienst durchrutschen ließ. „Der Impact war relativ groß durch meinen Fehler. Die zweite Hälfte war dann sehr wild. Wenn mir das nicht passiert, wird es schwierig für Heidenheim, zurückzukommen.“
Wie ihm ein solcher unüblicher Fehlgriff unterlaufen konnte? Vielleicht, so Nübel, sei er gedanklich schon einen Schritt zu weit gewesen. „Ich fange den Ball ab, will nach vorne gehen, vielleicht einen Konter einleiten. Aber er rutscht mir durch.“ Über den späten Ausgleich durch Deniz Undav war er dann natürlich „sehr glücklich“.
An Nübels starker Saison ändert die eine Szene gegen Heidenheim freilich nichts: Seit Monaten erweist sich der Keeper schon als der ersehnte Rückhalt, weshalb der VfB ihn liebend gerne über die Saison hinaus halten würde. Das Problem: Er ist vom FC Bayern ausgeliehen, der Kontrakt endet am Saisonende. Und um ihn ein weiteres Jahr per Leihe an den VfB zu binden – was die Stuttgarter nicht zuletzt aus finanziellen Erwägungen präferieren – müsste Nübel erst einmal sein 2025 auslaufendes Arbeitspapier in München verlängern.
Gespräche stehen in den nächsten Wochen an
Die Gespräche stehen jetzt an. Beim FC Bayern gilt er als ernsthafter Kandidat, um mittelfristig auf Manuel Neuer nach dessen Karriereende zu folgen. „Das geht jetzt los“, sagt Nübel zu den Verhandlungen mit den Münchnern. „Aber das macht grundsätzlich mein Berater erstmal.“ Ewig wird es sich das Ganze nicht ziehen. Nübel nennt „die nächsten ein, zwei, drei Wochen“ als Zeitschiene.
Nun ist natürlich auch ganz entscheidend, was der Torhüter selbst will. Und der kann sich einen Verbleib in Stuttgart gut vorstellen. „Es ist auf jeden Fall eine sehr gute Option“, sagt Nübel über eine weitere Saison in Stuttgart. „Das kann ich so offen sagen. Ich fühle mich sehr wohl in der Mannschaft und im Verein, mit den Fans, in der Region.“ Denn auch Nübel selbst hat sich in dieser Saison wieder ins Blickfeld gespielt nach zwei Jahren bei AS Monaco – und die mögliche Qualifikation für die Champions League würde das Paket für ihn beim VfB noch reizvoller machen.