Joe Biden hatte nach dem Angriff mit Vergeltung gedroht. Foto: Getty Images via AFP/KEVIN DIETSCH

Seit Monaten greifen proiranische Milizen das US-Militär im Nahen Osten an. Ein Angriff auf einen Stützpunkt in Jordanien hat drei US-Soldaten das Leben gekostet. Nun schlagen die Amerikaner zurück.

Das US-Militär hat im Irak und in Syrien am Freitag erste Vergeltungsangriffe für die Tötung von drei US-Soldaten bei einem Drohnenangriff in Jordanien geflogen. Das US-Zentralkommando für den Nahen Osten erklärte, die Angriffe hätten den iranischen Revolutionsgarden und mit Teheran verbündeten Milizen gegolten. Es seien mehr als 85 Ziele im Irak und in Syrien getroffen worden.

Bei den Luftangriffen sei Präzisionsmunition zum Einsatz gekommen, teilte das US-Militär mit. Unter den Zielen seien Kommando- und Geheimdienstzentralen sowie Raketen- und Drohnenlager von Milizen und iranischen Streitkräften gewesen, die Angriffe gegen US-Streitkräfte und verbündete Truppen ermöglicht hätten.

Waffenlager soll bombardiert worden sein

Wie aus Sicherheitskreisen im Irak verlautete, wurden im Westirak Stellungen pro-iranischer Milizen angegriffen, insbesondere bei al-Kaim an der Grenze zu Syrien. Nach ersten Informationen sei ein Waffenlager bombardiert worden, sagte ein Beamter des Innenministeriums der Nachrichtenagentur AFP. Ein Vertreter des pro-iranischen Haschd-al-Schaabi-Netzwerks bestätigte den Angriff und einen weiteren Angriff weiter südlich.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte mit, bei mutmaßlichen US-Angriffen im Osten Syriens seien mindstens 18 pro-iranische Kämpfer getötet worden. Unter den Kämpfern, die bei den Angriffen auf Stellungen pro-iranischer Gruppen in der Nähe al-Majadin in der Provinz Deir Essor getötet worden seien, seien auch Ausländer gewesen, sagte der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman. Es habe sich „wahrscheinlich“ um US-Angriffe gehandelt.

Angaben oft kaum zu überprüfen

Die Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen aus einem Netzwerk von Informanten in Syrien. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite oft kaum zu überprüfen.

Bei dem Beschuss eines Militärstützpunkts im Nordosten Jordaniens nahe der Grenze zu Syrien waren laut dem US-Zentralkommando für den Nahen Osten in der Nacht zum Sonntag drei US-Soldaten getötet und Dutzende weitere verletzt worden. US-Präsident Joe Biden machte eine pro-iranische Gruppe für den Angriff verantwortlich und kündigte Vergeltung an. Am Freitag wohnte er auf einem Luftwaffenstützpunkt im Bundesstaat Delaware der Ankunft der sterblichen Überreste der getöteten US-Soldaten bei.