Von der Parfümeriekette Douglas zum anthroposophischen Unternehmen mit Europas größtem Heilpflanzengarten in Schwäbisch Gmünd: Tina Müller wechselt an die Spitze von Weleda.
Tina Müller wird zum 1. Oktober neue Vorsitzende der Geschäftsleitung des Naturkosmetik- und Arzneimittelherstellers Weleda. Mit Müller führe künftig eine „international anerkannte Persönlichkeit für Transformation, Markenentwicklung und Digitalisierung“ die Geschäfte, teilte Weleda mit. „Wirtschaftlichen Erfolg aus einer ganzheitlichen, nachhaltigen Kultur zu generieren, dafür steht Weleda. Mit Tina Müller als CEO stärken wir diese Entwicklung in die Zukunft“, sagte Thomas Jorberg, Präsident des Weleda-Verwaltungsrats und derzeitig Inhaber des Chefsessels.
Müller hat jahrelang Erfahrungen bei Douglas, L’Oréal und Wella gesammelt
Müller hatte bis 2022 fünf Jahre lang die Parfümerie-Kette Douglas geführt und war in den Aufsichtsrat gewechselt. Sie hatte das Onlinegeschäft stark ausgebaut und die Digitalisierung des Unternehmens vorangetrieben. Laut Medienberichten hatte Douglas-Hauptinvestor CVC Müller nicht an der richtigen Position gesehen, um das verschuldete Unternehmen effizienter auszurichten. Zuvor hatte Müller ebenfalls in der Kosmetikbranche gearbeitet – bei L’Oréal, Wella und Henkel.
„Schönheit und Gesundheit gehören untrennbar zusammen – sie sind meiner festen Überzeugung nach nur ganzheitlich zu betrachten“, sagte Müller laut Pressemitteilung. Sie wolle die „holistische Philosophie“ des Unternehmens weiterverfolgen und ein „nachhaltiges, profitables Wachstum erreichen“.
Weleda ist die weltweit führende Herstellerin von zertifizierter Bio- und Naturkosmetik und Arzneimitteln für die anthroposophische Therapierichtung, litt im vergangenen Jahr aber unter einem Umsatzrückgang insbesondere bei der Naturkosmetik in Deutschland. Das Unternehmen, das zu den bekanntesten Marken in Deutschland zählt, baut deshalb in geringem Maß Stellen ab. Rund 950 der 2500 Beschäftigten der Weleda AG mit ihrem Hauptsitz in Arlesheim (Schweiz) arbeiten in Schwäbisch Gmünd.
Zur Führungsspitze zählen neben Müller und Jorberg auch Raphael Savalle und Alois Mayer, die die Finanzen bzw. das operative Geschäft verantworten.