Der Terminator T-800 (Arnold Schwarzenegger) feuert Foto: Fox - Fox

Mit James Camerons Science-Fiction-Thriller „Terminator“ fing 1984 alles an. Nun geht die Kampfmaschinen-Saga mit „Terminator: Dark Fate“ in die sechste Runde, und wieder lässt es Arnold Schwarzenegger krachen.

EsslingenEr ist längst fester Bestandteil der populären Kultur: James Camerons „Terminator“, der 1984 das Licht der Leinwand erblickte, steht als ikonische Figur für den Kampf von Mensch und Maschine, für das sehr aktuelle Dilemma einer mittlerweile digitalisierten Zivilisation, die wie Goethes Zauberlehrling die Geschöpfe, die sie schuf, nicht mehr kontrollieren kann. Als Meilenstein in dieser dystopisch geprägten Saga gilt Camerons „Terminator 2: Tag der Abrechnung“. An diesen Höhepunkt des Genres knüpft nun „Terminator: Dark Fate“ an, und natürlich ist auch der mittlerweile 72-jährige Arnold Schwarzenegger wieder mit von der Partie. Der eigentliche Besetzungscoup liegt aber im unerwarteten Comeback von Linda Hamilton, die nach fast 30 Jahren noch einmal die Kämpferin Sarah Connor verkörpert und fast alle Stunts selbst absolviert hat.

Der neue „Terminator“-Film in der Regie von Tim Miller kommt rasant und mit reichlich Frauenpower zur Sache. Im Mittelpunkt steht diesmal die junge Mexikanerin Dani Ramos (Natalia Reyes), die von einer Kampfmaschine (Gabriel Luna) aus der Zukunft gejagt wird. Als ihr Vater und Bruder ums Leben kommen, hat sie nur noch die kybernetisch weiterentwickelte Super-Soldatin Grace (Mackenzie Davis) als Beschützerin an ihrer Seite. Gleich zum Auftakt erleben wir eine Autoverfolgungsjagd mit reichlich Blechschaden, und dann kommt Sarah Connor (Linda Hamilton) mit großem Kaliber wie ein „Deus ex Machina“ den Frauen zu Hilfe.

Wie schon die „Star Wars“-Reihe hat sich auch der neue „Terminator“-Film verjüngt und versucht, mit weiblicher Präsenz und Intelligenz zu punkten. Plumpe Machos haben in dieser brutalen neuen Welt keine Chance mehr. Eine gute Stunde fightet das Frauen-Trio gegen den übermächtigen Gegner – dann kommt doch noch Schwarzenegger ins Spiel. Der ist als Terminator gut gealtert, lebt mit Frau und Kind im Holzhaus im Wald und hat menschliche Gefühle entwickelt. Und endlich kommt auch etwas Humor dazu: Er sei Experte im Windelnwechseln, berichtet die etwas eingerostete Kampfmaschine. Aber natürlich hat er das Kämpfen nicht verlernt.

„Terminator: Dark Fate“ kommt als fast altmodischer, sehr physisch geprägter Actionfilm daher, in dem wieder richtige Menschen und keine Comicfiguren ums Überleben kämpfen. Dabei riskiert Tim Millers Film einige böse Seitenhiebe auf unsere ganz reale, unheilvolle Gegenwart. Schon am Anfang in Mexiko verliert Danis Bruder seinen Job in der Autofabrik an eine Maschine. Wenig später ist er tot. Später muss das Frauen-Trio die Grenze zwischen Mexiko und den USA überwinden, und findet sich im Flüchtlingselend wieder – die ominöse Grenzmauer ist längst triste Realität. Da dockt das Science-Fiction-Abenteuer an unsere Zeit an, und die sieht ziemlich alt aus. Nein, eine wirklich optimistische Botschaft hat auch dieser „Terminator“-Film nicht zu bieten.

Im sechsten Teil von James Camerons Science-Fiction-Saga gibt es ein Wiedersehen mit Linda Hamilton als Sarah Connor. Auch sonst ist der sechste „Terminator“ stark weiblich geprägt und wirft dunkle Schlaglichter auf unsere Gegenwart.