Mit Gesa Schulze-Kahleyß geht es in der Waldbahn auf Mördersuche. Foto: Eva Herschmann

Auf der Waldbahn von Schorndorf nach Welzheim präsentieren Gesa Schulze-Kahleyß und Olaf Nägele den „Mord im Schlemmerexpress“. Potenzielle Mörder gibt es an Bord jede Menge.

Die Leiche wird zwischen Suppe und zweitem Gang serviert. Die Aufklärung zum Dessert. Dazwischen haben 100 Passagiere mordsmäßig Spaß auf der Waldbahn zwischen Schorndorf und Welzheim. Gesa Schulze-Kahleyß und Olaf Nägele servierten am Samstag den „Mord im Schlemmerexpress“, ein interaktives Kriminalstück mit einem Toten und vielen Verdächtigen. Unterstützt wurden sie bei dem Krimitheater vom gut aufgelegten Team der DBK Historische Bahn. Wobei Markus Müller, Technischer Vorstand des Vereins, sogar Teil des mörderischen Lustspiels war.

Für Gesa Schulze-Kahleyß begann ein wahrer Krimi Stunden vor der Abfahrt. Ihr eingespielter Partner Markus Zipperle fiel kurzerhand krankheitsbedingt aus. Doch ausfallen lassen wollte die Kabarettistin den „Mord im Schlemmerexpress“ auf keinen Fall. Schließlich sollte die Veranstaltung einer der Höhepunkte der interkommunalen Theatertage in Rudersberg, Welzheim und Alfdorf sein. Spontan rief sie Olaf Nägele an und der Esslinger, Autor von humorigen Kurzgeschichten, sprang ein.

Zuerst ein Sekt, dann mit Volldampf los

So startete Gesa Schulze-Kahleyß alias Rose Räcks, Mutter von Kommissar Räcks, erstmals mit Olaf Nägele sowie 100 Passagieren nach einem Sektempfang auf Gleis 5 des Schorndorfer Bahnhofs pünktlich ins sechsstündige Abenteuer mit Dampfzugfahrt, Vier-Gänge-Menü und Mordfall.

Nachdem es sich die Zuggäste in den Abteilen an gedeckten Tischen mit Blumenvase bequem gemacht hatten, ging die Fahrt mit Volldampf los. „Es ist nicht leicht, einen Zug zu bespielen“, sagte Gesa Schulze-Kahleyß mit einem Augenzwinkern. Denn die Welzheimerin, auch bekannt als Teil des Kabarett-Duos i-Dipfele, das bis 2014 durchs Ländle tourte, ist schienenerprobt und beherrscht das Spiel in den engen Gängen perfekt. Sie ermittelt öfter als Mutter Räcks in der Waldbahn: „Basset se uff sich uff, wo i ben, bassiert emmer was.“

Und bald geschah in der Tat wieder ein Mord an Bord. Das Opfer war ein unangenehmer Geselle namens Heinz Hammer, Inhaber eines Installationsgeschäftes in Plüderhausen: „Hasch’n Jammer, gohsch zom Hammer.“ Gerade hatte er noch großspurig den Mitfahrenden erzählt, dass er den Männerchor in Alfdorf sponsere und sich die ersten zwei Zeilen des Liedes „Auf dem Wasen graset Hase“ habe schützen lassen. Nun, beim ersten Halt des Zugs in Miedelsbach, wo den Gästen eine Kaltschale mit Gurken serviert wurde, fand man Heinz Hammer hinter dem Zug: Erschlagen, erstochen, erwürgt und erschossen. „Übertötung heißt das bei uns“, erklärte die Polizeiobermeisterin Fritz.

Rose Räcks konnte den Toten auch nicht leiden. „Der hat ne schlechte Aura, den tät ich nicht an mein Rohr lassen.“ Dennoch machte sie sich zusammen mit den Passagieren auf die Suche nach der Täterin oder dem Täter. Denn so manche und mancher im Zug hatte mit Hammer ein Hühnchen zu rupfen. Etwa der herzensgute Herbertle, den die Kommissarmutter anstelle ihres Sohnes mitgenommen hat, weil der Angst vor einem Zug hat, und der bei Hammer als eine Art Tierknecht arbeitet. Oder Dolores Schäuffele, in deren Villa der Installateur die Rohre falsch verlegt hat. Aber auch Schantalle Pfleiderer, die vom Toten einen Korb bekommen hat, hätte ein Motiv. Wer von ihnen tatsächlich den Hammer hinter der Lok ums Eck gebracht hat, verrät Gesa Schulze-Kahleyß wieder beim „Mord im Schlemmerexpress“ am 23. September und am 2. Dezember.