Tatjana Maria ist in der ersten Runde des Tennisturniers von Wimbledon ausgeschieden. Foto: IMAGO/Schreyer/IMAGO/Schreyer

Das Wimbledon-Märchen hat sich für Tatjana Maria nicht wiederholt. Nach dem Halbfinale im Vorjahr ist für die deutsche Nummer eins dieses Jahr schon in der ersten Runde Schluss.

Das Wimbledon-Märchen aus dem Vorjahr hat sich für Tatjana Maria nicht wiederholt. Nach einer durchwachsenen Leistung schied die Halbfinalistin von 2022 beim Rasen-Klassiker im regnerischen London dieses Mal bereits in der ersten Runde aus. Die 35-Jährige verlor am Mittwoch gegen Sorana Cirstea aus Rumänien mit 1:6, 6:2, 3:6 und verpasste damit als zweite deutsche Tennisspielerin den Einzug in Runde zwei. Am Montag war bereits Anna-Lena Friedsam gescheitert, am Dienstag hatten wegen Regens keine Begegnung mit deutscher Beteiligung stattgefunden.

2022 hatte Maria gegen Cirstea in der zweiten Runde noch in drei Sätzen gewonnen. Danach hatte sie beim bekanntesten Tennis-Turnier der Welt eine Erfolgsstory geschrieben. Nach einem Sieg im deutschen Viertelfinal-Duell gegen Jule Niemeier war für Maria erst im Halbfinale in drei Sätzen gegen die Tunesierin Ons Jabeur Schluss gewesen. „Das kann mir keiner mehr nehmen. Ich werde immer eine Halbfinalistin in Wimbledon sein, auch wenn ich jetzt natürlich sehr enttäuscht bin“, sagte sie nun.

Für schlechte Laune dürfte das frühe Aus auch bei ihren beiden Töchtern sorgen. Die beiden Mädchen haben Wimbledon als ihr Lieblingsturnier auserkoren, weil sie die Kinderbetreuung im All England Lawn Tennis and Croquet Club so sehr lieben. „Sie wollen da die ganze Zeit drin sein, deshalb planen wir auch immer alles da drumherum. Dass sie um elf Uhr reingehen und solange bleiben, bis sie schließen“, hatte Maria vor dem Turnier gesagt. Nun hofft sie, dass sie noch im Doppel in den Wettbewerb rutscht, um den Aufenthalt auch im Sinne ihrer Kinder noch ein bisschen verlängern zu können.

Maria schien die lange Warterei wegen des Regens am Mittwoch nicht gut bekommen zu sein. Die in Florida lebende Schwäbin fand zunächst überhaupt keinen Rhythmus und lag schnell mit 1:5 zurück. Danach wurde die Partie wegen des schlechten Wetters für mehr als eine Stunde unterbrochen.

Maria konnte das Niveau nicht halten

Die Pause nutzte Maria, um sich zu sammeln. „Das hat mir ganz gut getan“, räumte sie ein. Zwar gab sie den ersten Satz nach der Unterbrechung schnell mit 1:6 ab. Nach einer weiteren Regenpause von rund einer halben Stunde spielte die zweifache Mutter aber wie verwandelt und holte sich den zweiten Durchgang mit 6:2.

Allerdings konnte Maria das Niveau nicht halten. Im Entscheidungssatz gelang Cirstea ein schnelles Break, beim 5:3 schlug die Rumänin zum Matchgewinn auf. Doch Maria steckte nicht auf und erkämpfte sich noch einmal einen Breakball. „Es war fast genauso wie im vergangenen Jahr. Da lag ich auch zurück, habe die Partie aber noch gedreht. Dieses Mal hat es leider nicht geklappt.“ Nach 1:37 Stunden verwandelte Cirstea, immerhin Nummer 37 der Welt, ihren ersten Matchball.

Wenig später kam auch für Yannick Hanfmann das Aus. Der 31 Jahre alte Karlsruher verlor in der ersten Runde gegen den an Nummer neun gesetzten Amerikaner Taylor Fritz mit 4:6, 6:2, 6:4, 5:7, 3:6 und verpasste eine Überraschung damit nur knapp. Die Partie war am Montagabend beim Stand von 3:2 für Fritz im fünften Satz wegen Dunkelheit abgebrochen worden. Am Dienstag konnte sie wegen des Dauerregens in London nicht fortgesetzt werden. Auch am Mittwoch mussten Hanfmann und Fritz wegen des schlechten Wetters lange warten. Als es weiterging, kassierte Hanfmann ein schnelles Break zum 3:5 und musste sich nach insgesamt drei Stunden geschlagen geben.

Nachdem am Dienstag wegen des Dauerregens 69 Partien hatten verlegt werden müssen, war auch der dritte Turniertag wieder von vielen Unterbrechungen und Verzögerungen wegen Regens geprägt. Olympiasieger Alexander Zverev absolvierte am Vormittag im Nieselregen eine kurze Trainingseinheit, ansonsten hieß es für die deutsche Nummer eins wie für alle anderen wieder warten, warten, warten. Zverevs Erstrundenpartie gegen den Qualifikanten Gijs Brouwer aus den Niederlanden war für den späten Nachmittag angesetzt.

Die Zweitrunden-Begegnung des Nürnberger Qualifikanten Maximilian Marterer gegen den Amerikaner Michael Mmoh wurde wegen des Zeitverzugs bereits auf Donnerstag verlegt.