Alicia Joe sorgt mit einem Youtube-Video für Aufsehen (Archivbild). Foto: IMAGO/Frederic Kern

In einem Video über Social Media und die Auswirkung der Plattformen auf Jugendliche kritisiert die Stuttgarterin Alicia Joe den Umgang mit den Inhalten. Ihr Video wird rege geklickt – und findet großen Anklang.

„Warum Social Media sofort eine Altersgrenze braucht“ – unter diesem Titel veröffentlichte die Stuttgarterin Alicia Joe ein Video auf Youtube. Binnen weniger Stunden erreichte sie damit eine sechsstellige Abrufzahl (Stand 31. Oktober 2023). Darin nimmt die Youtuberin die Politik, aber auch die Eltern in die Verantwortung – und übt klare Kritik: „Es handelt sich hier um ein Meinungsvideo von einer Person: also mir“, sagt sie und äußert später ihre Sorgen über den Wandel der digitalen und – damit einhergehend – analogen Welt zu einer abgestumpften und gewaltvollen Gesellschaft.

Alicia Joe hat mehr als eine halbe Million Follower auf Youtube und erreicht zahlreiche Menschen mit ihren Videos. Sie spricht darin oft kontrovers diskutierte Themen an. Ihr neuestes Video über Social Media liegt aktuell auf Platz fünf der deutschen Youtube-Trends – und hat schnell mit Tausenden „Likes“ viel Zuspruch erhalten.

Die Kritik mündet in Sorge um die Gesellschaft

Das Video behandelt die Wirkung von Social Media und dessen Inhalten (insbesondere auf TikTok) auf Minderjährige. „Heute das ist eher ein Vorwurf an Politiker, Social-Media-Konzerne und an Pädagogen und Eltern in diesem Land“, sagt sie. Auch wenn sie immer wieder ihre Meinung kundtut, präsentiert Alicia Joe objektiv nachvollziehbare Grafiken und Quellen – und thematisiert die Medienwirkung von expliziten Inhalten auf Kinder und Jugendliche. Dabei beruft sie sich auf Studien der Psychologie und Medienwirkungsforschung.

Anhand von Beispielen zeigt Alicia Joe zudem, wie leicht auf TikTok Gewalt, Unfälle und sexuelle Inhalte für Kinder und Jugendliche zugänglich sind. „TikTok ist eine Plattform , wo endlos viele Kinder drauf sind“, kritisiert die Youtuberin. Social Media verschmelze immer mehr mit der Gesellschaft – dadurch würden die sozialen Medien nach und nach zur neuen Lebensrealität der Kinder und Jugendlichen werden.

Viele Kommentare unter dem Youtube-Video

Neben zahlreichen „Likes“ kommentierten viele Menschen das Video der Stuttgarterin. Der Großteil der Kommentierenden stimmt Alicia Joe zu – und dankt ihr für den Beitrag.

„Ich als 14-Jähriger ohne Tik Tok habe wirklich das Gefühl, dass Kinder aus meiner Klasse völlig abgestumpft sind: machen Witze über den Zweiten Weltkrieg, Vergewaltigung etc. etc. Im Klassenchat gibt es immer wieder Beleidigungen...“, schreibt etwa ein User.

Eine andere Person fügt hinzu:

Ich bin Lehrerin (entstamme der Millennialgeneration) und habe mit meinen Klassen und Kursen dieses Thema schon mehrfach besprochen. Die Kinder und Jugendlichen sind oftmals sehr reflektiert und verstehen die Problematik, allerdings wissen die Eltern häufig nicht, welche Apps ihre Kinder nutzen und welche Inhalte darauf zu finden sind. Das finde ich extrem bedenklich...“

Die User scheinen mit der Kritik und dem von Alicia Joe Gesagten einverstanden zu sein. Ob sich am Zustand bei TikTok und Co. etwas ändert und striktere Kontrollen eingeführt werden, bleibt indes offen.