Erzpriester Ilya Limberger im Gespräch mit Jugendlichen aus der Gemeinde Foto: Lg// Kovalenko

Unter Jugendlichen aus der russisch-orthodoxen Kirche in Stuttgart ist die Verunsicherung groß. Für manche ist es ein Spagat: Sie sind gegen den Krieg, aber fühlen sich Russland verbunden. Die Sorge, Diskriminierungen ausgesetzt zu sein, ist groß.

Stuttgart - Der erste Schultag nach den Ferien ist besser gelaufen als befürchtet. Er hatte erwartet, dass Mitschüler ihn bedrängen, sagt Thomas R., der eine russische Mutter hat. Vor den Ferien habe er sich einige Sprüche anhören müssen, sagt der 16-jährige Gymnasiast: „Hast du Putin angerufen, damit er den Krieg anfängt?“ Mit einem „komischen Gefühl“ sei er am Montagmorgen aufgebrochen. Aber alle seien „sachlich“ geblieben, „nicht verurteilend“. Er glaubt, dass das auch daran liegt, dass die meisten aus seiner Klasse sich eh nicht besonders für Nachrichten interessierten. Doch spätestens, wenn sie Gemeinschaftskunde haben, wird der Krieg Thema werden.