Patrick Glaser und Danilo Jovicic-Albrecht von der vialytics GmbH bei der Verleihung des Stuttgarter Innovationspreises 2021 mit Oberbürgermeister Frank Nopper (rechts). Foto: Landeshauptstadt Stuttgart

Die Bewerbungsfrist für den Stuttgarter Wirtschafts- und Innovationspreis läuft noch bis 28. Februar.

Wer sich regelmäßig auch mal vegan ernährt, tut etwas für seine Gesundheit und hilft dem Klima. Deswegen gibt es immer mehr vegane Schnitzel, Burger, Würste. Um solche Fleischersatzprodukte herstellen zu können, braucht es innovative Technik - zum Beispiel Doppelschnecken-Extruder von Coperion. Das Stuttgarter Unternehmen – Nachfolger von Werner & Pfleiderer – ist weltweit Markt- und Technologieführer in dem Bereich und mit seinem hybriden Food-Extruder beim erstmals verliehenen Stuttgarter Wirtschafts- und Innovationspreis 2021 ganz weit vorne gelandet. Gerade läuft die neue Ausschreibung für diese mit 100 000 Euro Preisgeld höchstdotierte Innovationsauszeichnung in Deutschland, Bewerbungsschluss ist am 28. Februar.

Bei der zweiten Auflage des Preises gibt es neue Kategorien

„Wir wollen die erfolgreiche Arbeit der vielen kreativen und fleißigen Menschen in den Betrieben Stuttgarts sowie mutige Gründer*innen und zukunftsbewusste Unternehmer*innen würdigen und überregional sichtbar machen“, beschreibt Stuttgarts Wirtschaftsförderer Bernhard Grieb den Ansatz des Wettbewerbs. Für die zweite Auflage des Innovationspreises wurden neue Kategorien eingeführt: Nachhaltigkeit und Soziales, Digitalisierung, Mobilität und Start-up. In diesem Jahr werden auch nicht mehr die Plätze eins bis drei vergeben, sondern die Gewinner der einzelnen Kategorien stehen gleichbedeutend nebeneinander. Das Preisgeld beträgt pro Kategorie 25 000 Euro. In Deutschland ist lediglich der Innovationspreis Thüringen ähnlich hoch dotiert.

Der Wirtschaftsförderer hofft auf viele Bewerbungen

„Bewerben sollen sich alle Unternehmen in Stuttgart, die in den vergangenen Jahren erfolgreiche Neuerungen eingeführt haben“, sagt Grieb. „Es dürfen Produkte oder Dienstleistungen sein, insbesondere auch solche, die der Gesellschaft oder unserer Stadt einen besonderen Nutzen bringen.“ Interessierte Start-ups oder bereits etablierte Unternehmen können auf der Homepage „www.stuttgarter-innovationspreis.de“ per Schnellcheck prüfen, ob sie teilnahmeberechtigt sind. „Die eigentliche Bewerbung ist unbürokratisch und mit wenig Aufwand über die Homepage einzureichen“, verspricht der Wirtschaftsförderer. Vor zwei Jahren waren mehr als 130 Bewerbungen eingegangen. Grieb hofft in diesem Jahr auf mindestens genauso viele.

Den Vorsitz der neunköpfigen Jury hat Oberbürgermeister Frank Nopper. Dazu gehören unter anderem die Hauptgeschäftsführerin der Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart, Susanne Herre, der Geschäftsführer von Chimperator Productions, Niko Papadopoulos, oder auch die Geschäftsführerin der Cyber Valley GmbH, Rebecca C. Reisch.

Unternehmen können „aus Gedankenspielen erwachsen“

Philip Weiser ist CEO des Stuttgarter Software-Unternehmens AnyDesk und ebenfalls Jury-Mitglied. „Viele gute Ideen und erfolgreiche Start-ups gibt es nicht nur im Silicon Valley oder in Berlin“, sagt er. „Gerade in Stuttgart ist der Innovationstrieb tief in der Gesellschaft verankert.“ Durch Wettbewerbe wie den Innovationspreis entstehe „Aufmerksamkeit und Inspiration, um aus Gedankenspielen profitable Unternehmen erwachsen zu lassen“.

Für die Präsidentin der Hochschule Konstanz, Prof. Dr. Sabine Rein, ist das Besondere an dem Stuttgarter Preis, dass die Kategorien „genau die Themen widerspiegeln, die doch gerade so viele Menschen umtreiben“. Die Jurorin sieht in solchen Auszeichnungen einen Antrieb, das „Land der Tüftler und Denker“ weiter voranzubringen: „Wir haben eine innovative Industrie- und Dienstleistungsstruktur und ich halte es für wichtig, Innovationen zu fördern, diese für die Öffentlichkeit sichtbar zu machen und somit Anreize für andere zu schaffen, selbst innovativ zu sein.“

Die Jury wird sich ab März intensiv mit den eingegangenen Bewerbungen beschäftigen. Die feierliche Preisverleihung ist für den Abend des 18. Oktober geplant - das war vor zwei Jahren wegen der Corona-Pandemie nicht möglich gewesen.