Die bunten Plakate, wie etwa in der Eisenbahnunterführung an der Mettinger Straße, sollen Mut machen und Passanten zum Lächeln bringen. Foto: Janey Schumacher

30 Künstlerinnen und Künstler haben die Plakate der „Public Poster Galerie“ gestaltet.

Untertürkheim - Bunte Plakate sind seit kurzem überall im Stadtgebiet zu sehen, wie etwa in der Eisenbahnunterführung in der Mettinger Straße. Die Poster mit Illustrationen, Fotomontagen, Kollagen, Botschaften und Sprüchen wie „Nicht vergessen: Auch Lachen ist extrem ansteckend!“, „Home Office knallt“ oder „Anstand halten“ fallen auf, zaubern Passanten ein Lächeln auf die Lippen – oder sorgen zumindest für Schmunzeln.

Hinter der Aktion mit dem Namen „Public Poster Galerie“ stecken circa 30 Gestalterinnen und Gestalter, deren Entwürfe derzeit die Kultursäulen und Klebeflächen zieren. Was das Ganze soll? „Wir wollen den Alltag der Menschen etwas bunter machen, zu mehr Empathie und Solidarität auffordern“, sagt Dominique Brewing, eine der Beteiligten.

Ins Leben gerufen wurde die „Public Poster Galerie“ von dem Designer Markus Nießner und der Designerin Melanie Müller. Für die Umsetzung mit ins Boot geholt haben sich die beiden Dominique Brewing und Anja Haas vom Kunstprojekt „Bewegung für radikale Empathie“. Und das macht bereits seit längerem von sich reden, etwa mit der Ausstellung „Die Banalität des Guten“, die Anfang 2017 im Rahmen des Stücks „Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969“ im Theater Nord des Schauspiels Stuttgart zu sehen war. Aber auch bei Veranstaltungen der Bürgerinitiative „Pulse of Europe“ und dem Christopher Street Day ist die „Bewegung für radikale Empathie“ immer wieder präsent. Die „Public Poster Galerie“ ist nun der nächste Streich des Kunstprojekts. Die Beteiligten wollen die Krise als Chance nutzen und mit den Plakaten „Mut machen und die Menschen zum Lächeln bringen“, sagt Brewing. Daher wurde nicht lange gefackelt und ein Aufruf gestartet. „Innerhalb weniger Tage haben sich Gestalterinnen und Gestalter gemeldet und wir hatten 36 Entwürfe zusammen“, sagt sie. Den Weg auf die derzeit größtenteils brachliegenden Klebeflächen und Kultursäulen haben die Stücke der „Public Poster Galerie“ durch Unterstützung der Druckerei Offizin Scheufele, der Stadt Stuttgart, der Stadtkultur Stuttgart der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart, der Kulturregion Stuttgart und der Initiative zum Erhalt der Kultursäulen gefunden. Die Plakate sind „vielleicht nur ein kleiner Beitrag, aber wir wünschen uns, dass der eine oder andere entspannter durch die Krise kommt“, sagt Brewing. Wer Gefallen an den bunten Postern gefunden hat, kann diese übrigens auch kaufen: Die Plakate im DIN-A1-Format sind gegen einen Solidaritätsbeitrag erhältlich, der an die Stuttgarter Hilfsorganisation Stelp gespendet wird.

Infos unter www.bewegung-fuer-radikaleI-empathie.de