Berühmte Schiedsrichter-Geste nach dem Videobeweis – VfB-Maskottchen Fritzle macht mit. Foto: Baumann

Der Videobeweis bleibt ein Streitthema in der Bundesliga. Nun gibt es eine neue Untersuchung zur Hinrunde der laufenden Saison – mit spannenden Erkenntnissen rund um den VfB Stuttgart.

Die Einführung des Videobeweises in der Saison 2017/2018 in der Bundesliga hatte ein klares Ziel: Fehlentscheidungen minimieren, Transparenz schaffen, den Fußball in Summe gerechter machen. Mehr als sechs Jahre später ist klar, dass längst nicht alles besser wurde, sondern bisweilen sogar komplizierter. Die Diskussionen um den Einsatz der technischen Hilfsmittel und deren Auslegungen im berühmten Kölner Keller und an den Bildschirmen am Spielfeldrand werden so hitzig geführt wie zu Beginn.

Eine aktuelle Auswertung von Milestone Systems, einem Anbieter für Videomanagementsoftware, wirft nun einen Blick auf die Rolle dieser Technologie in der Hinrunde der aktuellen Saison – mit interessanten Fakten rund um den VfB Stuttgart.

Insgesamt zwölf Entscheidungen betrafen dabei den VfB. Acht davon wurden zugunsten der Weiß-Roten entschieden, vier fielen zu ihren Lasten aus. Unter dem Strich hat der VfB somit die meisten Vorteile aller Clubs aus dem Videobeweis gezogen. Zum Vergleich: Beim FC Bayern wurde elfmal zugunsten des Rekordmeisters entschieden, allerdings hält sich dies die Waage mit ebenfalls elf Entscheidungen, die zuungunsten der Münchner fielen.

Am meisten hatte der SV Werder Bremen unter durch den Videoschiedsrichter korrigierten Entscheidungen zu leiden. Von 13 Überprüfungen fielen neun negativ für die Hanseaten aus. Insgesamt kam der Videobeweis an den ersten 17 Spieltagen am häufigsten bei Partien mit Beteiligung des FC Bayern München zum Einsatz – 22 Mal wurde hier nachgeprüft. Dahinter folgen Borussia Dortmund und RB Leipzig mit jeweils 17 Kontrollen.

Mit sechs Beteiligungen sorgte der bei RB Leipzig spielende Stürmer Loïs Openda für die häufigsten VAR-Einsätze. Dahinter folgt Angreifer Serhou Guirassy vom VfB Stuttgart, der viermal in strittige Szenen involviert war.

In der ersten Hälfte der aktuellen Bundesliga-Saison fanden 153 Spiele statt, bei denen der Videobeweis insgesamt 117 Mal aktiviert wurde. Knapp die Hälfte der Begegnungen (76 Spiele) kamen ohne jegliche Hilfe aus der Videozentrale in Köln aus.