Nashörner gehören zu den Wildtieren, deren Bestand durch den Menschen bedroht wird. (Archivbild) Foto: IMAGO/UIG

Der Weltbiodiversitätsrat IPBES in Bonn hat eine Studie veröffentlicht. Demnach sind besonders Wildtiere von einer globalen Krise betroffen. Das Artensterben bedrohe indirekt auch den Menschen.

Viele Tiere in freier Wildbahn und natürlich vorkommende Pflanzen sind für Milliarden Menschen Teil ihrer Lebensgrundlage - doch diese Angebote der Natur sind mehr und mehr gefährdet. Menschen profitierten täglich vom Gebrauch wildlebender Arten für Nahrung, Energie, Material, Medizin, Erholung und andere lebensnotwendige Beiträge zum Wohlergehen, erklärte der Weltbiodiversitätsrat IPBES in Bonn.

Die beschleunigte globale Biodiversitäts-Krise mit einer Million vom Aussterben bedrohten Pflanzen- und Tierarten gefährde diese Beiträge für die Menschheit, heißt es in einem am Freitag vorgestellten IPBES-Bericht über die nachhaltige Nutzung wildlebender Algen-, Tier-, Pilz- und Pflanzenarten.

Wildtiere dienen der Versorgung mit Nahrung

Mit ungefähr 50.000 wilden Arten mit verschiedenen Nutzungen - darunter etwa 10.000, die gegessen werden - sei die Landbevölkerung in Entwicklungsländern am meisten betroffen von einem nicht nachhaltigen Gebrauch. Ein Mangel an Alternativen zwinge sie oft dazu, bereits gefährdete Arten weiter zu nutzen, erklärten die Autoren. Zu wildlebenden Arten gehören auch Pilze und Rehe im Wald und wildwachsende Beeren und Kräuter - im Gegensatz etwa zu gehaltenen Nutztieren und angebautem Obst und Gemüse.

Bei einem Kongress in Bonn mit mehr als 900 Vertretern der 139 Mitgliedsstaaten des Weltbiodiversitätsrats wurde der Bericht verabschiedet. 85 Experten aus 33 Ländern hatten vier Jahre daran gearbeitet. IPBES, die Zwischenstaatliche Plattform für Biodiversität und Ökosystem-Dienstleistungen, arbeitet seit 2014 in Bonn auf dem dortigen UN-Campus. Der Bericht soll Entscheidungsträgern Handlungsoptionen aufzeigen.