In vier Bundesländer legen am Mittwoch Apotheker und Apothekerinnen ihre Arbeit nieder – weitere Proteste sind für Ende November geplant. Foto: IMAGO/Markus Matzel/IMAGO/Markus Matzel

Neben dem bundesweiten Bahnstreik unterbrechen auch Apotheken am Mittwoch ihre Arbeit. In vier Bundesländern protestieren Apotheker für bessere Arbeitsbedingungen.

Der Apotheker-Streik geht in die dritt Runde. Sowohl im Juni als auch im September dieses Jahres protestierten Apotheker in ganz Deutschland – am Mittwoch wird der Streik in vier Bundesländern fortgesetzt: in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Hessen.

Geplant sind Kundgebungen, die zeitgleich um 12 Uhr in den jeweiligen Landeshauptstädten stattfinden sollen.

„Besorgniserregender“ Rückgang der Apotheken

Die Zahl der öffentlichen Apotheken in Deutschland sinkt seit 2009 stetig. Immer mehr Apotheken schließen, Neueröffnungen werden immer weniger. Allein in Baden-Württemberg ist über 25 Jahre ein Rückgang um gut 550 Apotheken, auf derzeit noch 2264 zu verzeichnen. „Die Versorgung der Menschen mit Arzneimitteln ist zwischen Ostsee und Alpen zwar immer noch gesichert, aber der Rückgang der Apothekenzahl ist besorgniserregend“, schildert die Präsidentin der Bundesvereinigen deutscher Apothekenverbände (ABDA) Gabriele Regina Overwiening.

Deshalb streiken die Apotheker

Hinzukomme, dass der wirtschaftliche Druck auf Apotheken immer größer werde. Durch zu niedrige Löhne, Lieferengpässe und Personalmangel ist deshalb die Lage der Apotheken „extrem angespannt“. Aus diesem Grund fordert der ABDA die „Bundesregierung auf, die Apotheken wirtschaftlich zu stabilisieren, statt überflüssige und gefährliche Gedankenspiele über Scheinapotheken in die Welt zu setzen“, heißt es in einer Mitteilung vom 14. November.

Mehr Streiks im November

Nach den Streiks in Nord- und Westdeutschland sind weitere Proteste in den übrigen Teilen Deutschlands geplant:

Süddeutschland: 22. November, 12 Uhr in Bayern und Baden-Württemberg Ostdeutschland: 29. November, 14 Uhr in Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen